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Feuerwehrchef nimmt den Hut

Falko Bartz hat die Funktion des Gemeindewehrleiters 20 Jahre inne gehabt. Nun will er andere ans Ruder lassen.

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© Dietmar Thomas

Von Frank Korn

Waldheim. Der Waldheimer Feuerwehr bleibt Falko Bartz selbstverständlich erhalten. Doch das Amt des Gemeindewehrleiters gibt er ab. „Nach 20 Jahren soll einfach jemand anders den Posten übernehmen“, sagt Bartz. Er habe die Geschicke der Waldheimer Feuerwehr in dieser Zeit nicht unwesentlich bestimmt, so der 51-Jährige. Nun sei es aber Zeit, dass ein neuer Mann andere Akzente setze. „Ich habe die Entscheidung mit den Kameraden besprochen und denke, dass mit Daniel Seifert ein würdiger Nachfolger als Wehrleiter gewählt wurde“, sagt Bartz. Seifert sei jetzt in einem Alter, in dem er noch genügend Elan für die Aufgabe besitze. Falko Bartz übernahm das Amt des Wehrleiters im Februar 1997. Der Anlass war allerdings traurig. Erst im Jahr zuvor hatte sein Vater Dieter Bartz das Amt von Werner Busch übernommen, war aber kurz darauf im Alter von 55 Jahren gestorben. Werner Busch fungierte von Oktober 1996 bis Februar 1997 als Chef, dann wurde Falko Bartz von den Kameraden als neuer Gemeindewehrleiter gewählt.

Mit Anfang 30 sei er damals noch recht jung gewesen für eine solche Aufgabe. „Ich habe mir aber bei älteren Kameraden immer Rat holen können“, so Falko Bartz, der im Roßweiner Schmiedewerk als Werkzeugmacher arbeitet. Er habe damals eine gut funktionierende Feuerwehr übernommen. „Ich denke, wir haben in dieser Zeit ordentliche Feuerwehrarbeit geleistet“, sagt der scheidende Wehrleiter. Der Zusammenhalt sei gut. „Es kommt schon mal vor, dass man nur mal schnell ins Gerätehaus will, dann aber drei Stunden dort verbringt“, erzählt er mit einem Schmunzeln.

In den vergangenen 20 Jahren sind die beiden Hochwasser 2002 und 2013 gravierende Ereignisse gewesen. „Das waren für uns als Feuerwehr schon aufwendige und komplexe Angelegenheiten“, so der Waldheimer. Doch auch an Brände und technische Hilfsleistungen erinnert sich Bartz. Mit genauem Datum kann er die Geschehnisse vom Brand der Gaststätte „Zur grünen Aue“ erzählen: „Das war am 13. Juni 2000 und es war der erste große Einsatz für unser Löschwahrzeug, das wir im Jahr zuvor bekommen hatten.“ Die Gaststätte an der Auestraße brannte vollständig ab und wurde nicht wieder aufgebaut. Die jüngsten technischen Hilfsleistungen haben die Kameraden erst Ende Februar leisten müssen, als durch den starken Wind einige Bäume beschädigt wurden.

Falko Bartz ist froh, dass die Feuerwehr so gut von der Stadt unterstützt wird. „Es ist viel investiert worden“, erkennt er an und zählt das Löschfahrzeug LF 16/12 (1999), den Hubsteiger TLK 23-12 (2005) und den Einsatzleitwagen ELW 1 (2010) auf. „Wir können sicher auf hohem Niveau klagen, aber über mangelnde Zusammenarbeit können wir uns nicht beschweren. Es ist ein gutes Miteinander“, so Bartz. Im Jahr 2009 hatte er ein Paradies für Freiwillige gefordert. Er nannte die Gemeinde Dettenhausen in Baden-Württemberg als Vorbild, in der Feuerwehrleute zum Beispiel keine Grundsteuer zahlen. Ganz so weit sei man in Waldheim noch nicht, aber einiges habe sein Vorstoß damals doch bewirkt. „Wir haben zum Beispiel die sächsische Ehrenamtskarte bekommen, das ist eine gute Sache. Und die Einsatzentschädigung ist regelmäßig angehoben worden“, so Bartz.

Das Amt als Gemeindewehrleiter habe jede Menge Kraft, Geduld und Ausdauer gefordert, sagt Falko Bartz. Gleiches wünscht er seinem Nachfolger. Was er mit der freien Zeit anfangen will, darüber hat sich Falko Bartz noch keine Gedanken gemacht. Er freut sich darauf, mehr mit der Familie zu unternehmen. Besonders seine beiden Enkel dürften begeistert sein, wenn der Opa nun mehr Zeit für sie hat.