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Feuerwehr hundertmal ausgerückt

Die Kameraden der Ortswehren von Döbeln waren 2016 genau 283 Stunden im Einsatz. In einem Haus mussten sie mehrmals löschen.

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© Dietmar Thomas

Von Helene Krause

Döbeln. Neben der Gemeinde Striegistal hat Döbeln die größte Freiwillige Feuerwehr im Landkreis Mittelsachsen. Grund sind die Eingemeindungen mehrerer Orte in den vergangenen Jahren. Deshalb kamen zur Jahreshauptversammlung der Döbelner Wehr auch Kameraden aus Ebersbach, Limmritz, Töpeln, Mochau, Beicha, Choren und Lüttewitz/Theeschütz ins Volkshaus.

180 aktive Kameraden, darunter sieben Frauen gehören der Gemeindefeuerwehr an, erklärte Gemeindewehrleiter Thomas Harnisch. Zwölf Mitglieder wurden im vergangenen Jahr neu in die Feuerwehr aufgenommen. 62 Kameraden sind Alters- und Ehrenmitglieder. Zu ihnen gehören 16  Frauen.

Allein die Döbelner Wehr musste im vergangenen Jahr zu 100 Einsätzen ausrücken. Darunter waren 48 Brände und 40 technische Hilfsleistungen. Unter anderem haben die Kameraden am 8. März sowie am 9.  und 15. Oktober Kellerbrände an der Albert-Schweitzer-Straße 23 bis 24 gelöscht. Dabei retteten sie fünf Personen aus ihren Wohnungen. Am 19. Juni brannte es an der Uferstraße und am 30. September gab es einen Dachstuhlbrand an der Straße des Friedens.

Die Kameraden aller Ortsfeuerwehren leisteten 2016 insgesamt 283 Einsatzstunden. Außerdem besuchten sie Lehrgänge, zum Beispiel zur Grundausbildung, zum Motorkettensägenführer, zum Truppführer, zum Atemschutzgeräteträger. Sicherheitswachen gab es bei Theaterveranstaltungen, wie der am Schlossberg zum Heimatfest oder zur Absicherung von Radrennen. Harnisch sprach aber auch über Probleme mit dem Digitalfunk und der Information durch die Leitstellen.

Ein Vorhaben in diesem Jahr ist im Mai das Geländetraining für Maschinisten in der Sandgrube Zschaitz. Das Training dient dazu, dass die Feuerwehrmänner die Löschfahrzeuge beherrschen. Für den 26. August ist im Gerätehaus an der Jacobikirche der Tag der offenen Tür geplant. Mit dabei sind Gäste aus Vyskov und Heidenheim. Und im Oktober gibt es eine Schulung zum Verkehrs-, Sonder- und Wegerecht.

Drei Wehren bilden Jugendliche aus

35 Jugendliche sind in der Jugendfeuerwehr aktiv. In Döbeln, Limmritz und Lüttewitz/Theeschütz werden den Kindern und Jugendlichen die Grundkenntnisse des Löschens und der Feuerwehrarbeit vermittelt. Nur diese Gemeinden unterhalten eine Jugendfeuerwehr. Jugendwart Ramon Schulze erinnerte an das Treffen anlässlich 25 Jahre Jugendfeuerwehr in den Klostergärten. 150 Teilnehmer waren gekommen. Ein Höhepunkt der Jugendarbeit ist auch der alljährliche Jahresausklang der Jugendlichen im WelWel.

Anschließend dankte der stellvertretenden Oberbürgermeister Lothar Schmidt den Kameradinnen und Kameraden für ihre herausragende Leistung. 400 000 Euro stellte die Stadt Döbeln allein 2016 der Feuerwehr zur Verfügung. Doch finanzielle Mittel flossen nicht nur von der Stadt. „In Mittelsachsen wurden 2016 für dieses Jahr 62 Fördermittelanträge gestellt“, sagte der stellvertretende Kreisbrandmeister Wolfgang Störr. 6,5 Millionen Euro wurden beantragt. Unter anderem erhielt die Feuerwehr Waldheim für die Ortsfeuerwehr Schönberg ein neues Löschfahrzeug. Des Weiteren informierte Störr darüber, dass in die Fahrzeuge neue Pumpen eingebaut werden sollen und, dass es jetzt einen Notfallseelsorger gibt, an den sich jeder wenden kann, falls er einen Einsatz nicht verkraftet.

Ingo Geidelt vom Kreisfeuerwehrverband gab bekannt, dass es unter anderem auch Fördergeld für Feuerwehrhistorik und die Feuerwehrmusik gibt. Des Weiteren wurden für Veranstaltungen der Jugendfeuerwehr oder den Tag der offenen Tür drei Hüpfburgen angeschafft, die ausgeliehen werden können. Außerdem wies er auf das Treffen der Alters- und Ehreabteilungen und auf das Seminar zur Brandschutzerziehung hin. Bei Letzterem werden Kindern in der Schule Grundkenntnisse im Brandschutz vermittelt. Und er teilte mit, das es neuerdings eine Verdienstmedaille des Kreisfeuerwehrverbandes gibt und dass es mit dem Digitalfunk endlich losgehen soll. Unklar ist noch, welche Leitstelle die Kameraden informiert.

Immer wieder betonten die Redner, dass 2016 ein gutes Jahr für die Feuerwehr war. Für 2017 wünschten sie sich ein gutes, einsatzarmes Jahr.