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Feuerwehr bekommt neues Zuhause

Für den geplanten Neubau eines Gerätehauses gibt es nun einen Zeitplan.

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© Visualisierung/Becker+Wohlfarth+Krüger

Von Tobias Winzer

Kreischa. Das neue Feuerwehrhaus im Kreischaer Ortsteil Lungkwitz schien an diesem Abend zum Greifen nah. Planer Andreas Wohlfahrt lud bei einer Einwohnerversammlung im dortigen Gasthof zu einem Rundgang und spazierte durch die Garage, Umkleiden und den neuen Seminarraum – allerdings vorerst nur per Computertastatur. Doch das, was in dem 3-D-Modell zu sehen war, soll nun schnell Realität werden. „Die Baugenehmigung ist mittlerweile erteilt“, sagte Kreischas Bürgermeister Frank Schöning. Nachdem die Bauarbeiten an Firmen vergeben sind, soll im Frühjahr 2017 der erste Spatenstich erfolgen. Ein Jahr später, so der Plan, können die Feuerwehrleute ihr neues Zuhause beziehen.

Dadurch erleichtert sich deren Arbeit deutlich. „Der jetzige Standort ist weder optimal noch zukunftsfähig“, so Schöning. Die 19 aktiven Feuerwehrmänner nutzen derzeit zwei alte beengte Gebäude auf der Spitzbergstraße. Fahrzeughalle, Lager und Schulungsraum sind in getrennten Gebäuden untergebracht. Die Gemeinde hat die Häuser schon verkauft. Die Einnahmen sollen helfen, den hundert Meter Luftlinie entfernten Neubau zu finanzieren. Er soll direkt hinter dem Gasthof Lungkwitz entstehen und wird etwa 500 000 Euro kosten.

Geplant ist ein zweigeschossiges Haus mit Satteldach, bestehend aus zwei Teilen. In dem einen werden die Fahrzeughalle und das Lager eingerichtet. Die Halle bietet mit 90 Quadratmetern Fläche mehr Platz, als eigentlich gebraucht wird. Allerdings muss neben dem Feuerwehrfahrzeug auch noch ein Anhänger untergebracht werden. Gerade hat die Gemeinde ein neues Fahrzeug für die Lungkwitzer Wehr bekommen. Die Garage nimmt in der Höhe die kompletten beiden Etagen ein. Dadurch gibt es dort ausreichend Frischluft, und Kreischa spart sich eine Absauganlage für die Autoabgase. Durch Dachfenster scheint Tageslicht in die Halle.

Der andere Gebäudeteil hat zwei Etagen. In der unteren sind die Umkleiden für Männer und für Damen oder die Jugendfeuerwehr mit Duschen und Toiletten untergebracht. Im Obergeschoss gibt es ein Büro, eine Küche und einen Schulungsraum. Dieser ist so groß, dass er nicht nur von den Lungkwitzern, sondern auch für größere Runden genutzt werden kann. Das Feuerwehrhaus ist zwar an die Zentralheizung angeschlossen. Um Energie zu sparen und weil das Haus nicht durchgehend genutzt wird, soll die Heizung sowieso nie auf voller Leistung laufen. Ein Ofen im Seminarraum könnte im Alltag, aber auch bei Stromausfall hilfreich sein.

Die Zu- und Abfahrt zum Feuerwehrhaus erfolgt über den Wilischweg. Die Gemeinde hatte zuvor auch geprüft, ob die Zufahrt zum Gasthof mitgenutzt werden kann. Bei Veranstaltungen ist der Weg aber manchmal zugeparkt. Bei dringenden Feuerwehreinsätzen wäre das schlecht. Zwei große Bäume auf dem Grundstück können erhalten bleiben. Für die Feuerwehrleute werden insgesamt sieben Parkplätze entlang des Wilischwegs eingerichtet.

250 000 Euro der Gesamtkosten kommen als Zuschuss für solche Feuerwehrbauten nach Kreischa. Außerdem sollen noch rund 41 000 Euro aus einem Konjunkturprogramm von Bund und Land für den Neubau verwendet werden. Der Großteil des Eigenanteils wird durch den Verkauf der Häuser an der Spitzbergstraße gedeckt. Rund 120 000 Euro hat die Gemeinde dort eingenommen.