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Feinstaub belastet Radebeul

Die Luftmessstation in Wahnsdorf verzeichnet derzeit Werte, die die Gesundheit gefährden.

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64 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (µg/m³) wurden am Donnerstag an der automatischen Luftmessstation in Radebeul-Wahnsdorf angezeigt. 50 µg/m³ beträgt der für den Schutz der menschlichen Gesundheit einzuhaltende Tages-Grenzwert. Er darf an maximal 35 Tagen pro Kalenderjahr überschritten werden, sagt das sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG).

Sachsen kämpft seit Tagen mit hohen Feinstaubkonzentrationen. Wie das Landesamt informiert, wird der zulässige Grenzwert mittlerweile an fast allen sächsischen Luftmessstationen – 24 insgesamt – überschritten.

Dem Umweltbundesamt zufolge sind Feinstäube in der Atemluft diejenigen Luftverunreinigungen, die die größte Auswirkung auf die Gesundheit haben. Atemwegserkrankungen nehmen ständig zu. Untersuchungen der Weltgesundheitsorganisation hätten gezeigt, dass mit Feinstaub belastete Luft die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland um etwa zehn Monate verkürzt.

Die Feinstaubperiode in Radebeul sowie im gesamten sächsischen Raum hält seit längerem an. Bereits Anfang vergangener Woche bewegte sich die stark belastete Luft in die Osthälfte Sachsens, teilte das Landesamt mit. Kurz darauf seien weite Teile des Freistaates betroffen gewesen. Zwar hätten sich die Werte zwischenzeitlich verringert. Jetzt wären sie allerdings wieder deutlich angestiegen, wie der überwiegende Teil der sächsischen Luftmessstationen zeigte.

Abnehmen wird die Feinstaubbelastung in den nächsten Tagen nicht, so das Landesamt. Die windarme Wetterlage lasse kaum einen Luftaustausch zu. Außerdem tragen zu der Belastung gerade in den städtischen Gebieten hohes Verkehrsaufkommen, Industrieaktivitäten sowie das Heizen vor allem mit Holz und offenen Kaminen bei. (Ines Scholze-Luft)

www.luft.sachsen.de