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Fehlersuche nach Havarie

Durch einen technischen Defekt in einem Schmelzofen kam es bei einer Neukircher Firma zur Überhitzung. Schnelles Handeln verhinderte Schlimmeres.

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© Archivfoto: Steffen Unger

Neukirch. Aufatmen in Neukirch: Die Firma Magnetech Neukirch überstand eine Havarie am Dienstagnachmittag ohne größere Schäden. Für etwa zweieinhalb Stunden musste die Produktion in der Magnesiumgießerei unterbrochen werden. „Seit Dienstag 16 Uhr wird wieder gearbeitet“, sagte Betriebsleiter Ronny Brytsche am Mittwoch auf Anfrage.

Nach einer Oxidation in einem der vier Schmelzöfen war große Hitze freigesetzt worden. Es bestand Brandgefahr. Ausgelöst wurde die Havarie wahrscheinlich durch einen technischen Defekt. Was genau im Schmelzofen ablief, soll nun im Betrieb untersucht werden. „Es war der erste derartige Vorfall in fast 15 Jahren Firmengeschichte“, sagte Ronny Brytsche. Die Fabrik im Neukircher Gewerbegebiet ist hochmodern, einschließlich der Sicherheitstechnik. Gebaut wurde sie im Jahr 2007. Trotzdem werden mögliche Konsequenzen für den Arbeitsschutz geprüft. Magnetech vereinbarte mit dem Kreisbrandmeister, dass die Landesdirektion Sachsen dafür den Bericht über die Havarie erhält, sagte Behördensprecher Ingolf Ullrich.

Um zu verhindern, dass es zu einem Unglück kommt, reagierte die Firmenleitung am Dienstag umgehend und, wie ihr Feuerwehrleute attestieren, professionell. Sie ließ den knapp einen Kubikmeter großen Ofen mit einem Gabelstapler aus der Halle fahren, damit er kontrolliert abkühlen kann. Vorsorglich wurde die Feuerwehr alarmiert. Diese blieb aber im Wesentlichen in Bereitschaft und sperrte das Betriebsgelände ab.

Vor Ort war auch die Polizei – vor allem zur Unterstützung der Feuerwehr, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch. Eine mögliche Straftat wird ausgeschlossen, sodass es nach der Havarie auch keine polizeilichen Ermittlungen geben wird.

Viele Neukircher machten sich Sorgen, als sie die Feuerwehrautos zum Werk fahren sahen. Plötzlich war die Erinnerung an einen tödlichen Arbeitsunfall im Jahr 2010 wieder da. Ein Beschäftigter erlitt damals schwerste Brandverletzungen, als aus der Anlage Magnesium austrat. Das war diesmal zum Glück nicht der Fall. Und es sollte im Normalfall auch nicht passieren, da das technische System geschlossen ist. (SZ/ir)