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Faszination Dynamo

Löbaus Messehalle ist Mittwoch in Schwarz und Gelb gehüllt. Für den ersten Teil der „Akte Dynamo Dresden“ verlost die SZ Freikarten.

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© Archiv Dresdner Fußball Museum

Von Marcus Scholz

Dynamo Dresdens Spieler drehen nach dem entscheidenden Drei zu Zwei Siegtreffer von Rainer Sachse im FDGB-Pokalfinale 1977 zum Jubeln ab. Damals wie heute sind Schwarz und Gelb die beliebtesten Farben im fußballbegeisterten Bundesland Sachsen. So gibt es auch in Löbau und Umgebung zahlreiche Dynamos, wie sich die Fans der Sportgemeinschaft Dresden selbst nennen. Und all diejenigen, die schon vor 40 Jahren Dynamos waren und es noch heute sind, werden am Mittwoch in Löbau voll auf ihre Kosten kommen.

Ebenso wie die Anstecknadel von Dynamo Dresden. Sie gab es zur ostdeutschen Meisterschaft 1953.
Ebenso wie die Anstecknadel von Dynamo Dresden. Sie gab es zur ostdeutschen Meisterschaft 1953. © Archiv Dresdner Fußball Museum

Dann nämlich wird der erste Teil der „Akte Dynamo Dresden“ in der Messehalle vorgestellt. Kultmoderator Gert Zimmermann und Fußballexperte Uwe Karte geben einen Einblick in die Geschichte des Dresdner Kultclubs. „Die beiden erzählen Geschichten rund um den Verein und zeigen Bilder und Videos, die man sonst nirgends finden kann. Noch nicht mal bei Wikipedia“, sagt Veranstalter Hagen Alex. In Teil eins der „Akte Dynamo“ soll es vor allem um die Jahre 1953 bis 1989 gehen. Also von der Vereinsgründung bis hin zur Wendezeit. Sachsens bekanntester Fußballmoderator Gert Zimmermann und Uwe Karte, der ein ausgewiesener Kenner des ostdeutschen Fußballs ist, haben gemeinsam eine Chronik über Dynamo geschrieben.

Antworten auf unbeantwortete Fragen

Ihr Fachwissen rund um den Verein wollen sie jetzt den Fans weitergeben und klären am kommenden Mittwoch viele noch unbeantwortete Fragen. Zum Beispiel, warum die Dresdner im Jahr 1953 über Nacht auf einmal keine Spieler mehr in ihrer Mannschaft gehabt haben oder warum Bayern München zum Europapokalspiel 1973 erst wenige Minuten vor Anpfiff in Dresden angereist ist.

„Die beiden kennen sich richtig gut aus und können viele Hintergrundgeschichten und über Machenschaften bei Dynamo erzählen“, sagt Hagen Alex. Eine Veranstaltung wie die in Löbaus Messehalle über die Geschichte des Dresdner Fußballs hat es zuvor in dieser Größenordnung noch nie gegeben. Auch deswegen will Veranstalter Alex den Abend zu einem echten Fußballfest machen. Und das, obwohl gar nicht gegen den Ball getreten wird. „Die gesamte Messehalle wird in Schwarz und Gelb gehüllt sein“, sagt er.

Unterstützung bekommt er von vielen Dynamo-Fans, die sich bereits eine Karte für die Veranstaltung gesichert haben. „Ich habe schon Anrufe bekommen wo Fans wissen wollten, ob sie ihre eigenen Plakate und Fahnen mitbringen und aufhängen können“, erzählt der Veranstalter.

Das ist sogar erwünscht. Geht es nach Jens Genschmar, dann sollen die Besucher vor allem Relikte aus vergangenen Tagen mit nach Löbau bringen. Genschmar ist Inhaber des Dresdner-Fußball-Museums und Stadionführer bei Dynamo. In der Messehalle betreut er einen kleinen Stand mit alten Trikots, Wimpeln und anderem Material aus seinem Museum. Auch die Fahne der Vereinsgründung wird mit dabei sein.

Er ruft dazu auf, dass die Besucher alte Programmhefte und Eintrittskarten bis hin zu alten Trikots, Anstecknadeln, Fotos oder gar ganze Vereins- oder Spielernachlässe mit in die Messehalle bringen sollen. „Die Sachen müssen nicht ausschließlich von Dynamo Dresden sein. Es kann alles rund um den sächsischen und gesamtdeutschen Fußball mitgebracht werden“, sagt Genschmar. Die zehn besten Stücke werden am Ende der Veranstaltung prämiert. Zu den Preisen zählen historische Führungen durch das Rudolf-Harbig-Stadion in Dresden und Bücher über Dynamo.

„Am Ende ist es egal wo man sitzt“

Für alle, die bis jetzt noch kein Fanutensil ihrer schwarz-gelben Leidenschaft ihr Eigen nennen können, steht am Mittwoch Dresdens mobiler Fanshop auf dem Löbauer Messegelände bereit. Die Tore zur Halle öffnen bereits um 17 Uhr. Die Veranstaltung beginnt dann zwei Stunden später. Hagen Alex garantiert jedem Besucher einen Sitzplatz. Auch denjenigen, die sich im Vorverkauf noch keine Eintrittskarte gesichert haben und erst an der Abendkasse ihr Ticket kaufen wollen. „Am Ende ist es egal wo man sitzt. Wir werden zwei große Leinwände aufbauen, die optimale Sicht garantieren“, sagt er.

Alex geht davon aus, dass zum ersten Teil der „Akte Dynamo“ vor allem Besucher nach Löbau kommen, die den Dresdner Fußball von seiner Gründung bis zur Wendezeit aktiv miterlebt haben. Den jüngeren Dynamo-Fans macht er aber schon Hoffnung auf das nächste Jahr. Denn geplant ist, dass am 27. Januar der zweite Veranstaltungsteil präsentiert wird. Und dann mit schwarz-gelben Anekdoten und Jubelbildern aus der Zeit nach der Wende bis zur Gegenwart.

Die SZ verlost am Montag, ab 14 Uhr, dreimal zwei Freikarten für Führungen durch das Dresdner Stadion. Die Tickets gibt es unter 03585 47405452