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Fast 24 Stunden in Bereitschaft

Die sechs Straßenmeistereien des Landkreises sind für den Winter gerüstet. Nur die Schneezäune sind noch nicht alle aufgestellt.

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© André Braun

Von Cathrin Reichelt

Region Döbeln. Funktionieren die Blinker? Lässt sich das Schiebeschild hoch- und runterfahren? Ist der Salzbehälter aufnahmebereit? Am Tag der Winterbereitschaft wurde jedes einzelne Fahrzeug der Straßenmeisterei Döbeln genau unter die Lupe genommen. Elf Fahrzeuge sind aufgereiht. Davon gehören aber nur vier direkt zur Meisterei. Sieben werden von externen Partnern zur Verfügung gestellt.

Insgesamt können in allen Meistereien Mittelsachsens 56 Fahrzeuge zum Einsatz kommen. Der Landkreis ist für die Unterhaltung und damit auch für den Winterdienst auf rund 1 615 Kilometern Bundes-, Staats- und Kreisstraßen zuständig. „Eine Ausnahme bildet die Stadt Freiberg. Dort werden ausschließlich die Bundesstraßen betreut“, sagt Landrat Matthias Damm (CDU). Vor Ort eingelagert sind derzeit etwa 8 200 Tonnen Streusalz. Weitere rund 13 000 Tonnen sind reserviert. „Der Winter kann kommen. Wir sind auf alles eingestellt, egal ob er mild oder streng wird. Vorausgesagt ist ja beides“, so Damm.

Sowohl in die Mitarbeiter als auch in die Technik investiert

Die Mitarbeiter der Straßenmeisterei seien im Winter täglich zwischen 3 und 22  Uhr durchgehend in Bereitschaft. „Sie sind mit Engagement und Herzblut dabei. Aber es wird Zeiten geben, wo sie bis an ihre Grenze gefordert werden“, meint Damm. Die Kritik, die oftmals von der Bevölkerung am Winterdienst geübt werde, sei größtenteils unberechtigt. Denn der Dienst erfolge nach Rang und Reihenfolge und nicht für den zuerst, der am lautesten schreit. Trotz der milden Witterung waren die Straßenmeistereien in der vergangenen Wintersaison im Durchschnitt 120 Tage im Einsatz.

In Vorbereitung des Winters sei sowohl in die Mitarbeiter als auch in die Technik investiert worden. Für Letztere wurden mehrere 100 000 Euro ausgegeben. So wurden für den Bereich Hainichen ein Unimog und insgesamt drei neue Streumaschinen angeschafft. „Damit erfolgt der Einsatz des Streusalzes deutlich effektiver. Sein Verbrauch kann gesenkt werden, ohne dass die Verkehrssicherheit eingeschränkt wird“, meint der Landrat.

Zwölf Mitarbeiter, jeweils zwei aus den Straßenmeistereien Mühlau, Döbeln, Rochlitz, Hainichen, Brand-Erbisdorf und Freiberg, haben im vergangenen Monat schon einmal geübt. Sie haben ein Fahrsicherheitstraining auf dem Sachsenring absolviert. Einen Tag lang wurden dabei unterschiedliche Szenarien unter realistischen Bedingungen trainiert. Dazu gehörte zum Beispiel eine glatte Straße. Außerdem waren die Fahrzeuge mit Streusalz beladen. „Die Mitarbeiter kommen dabei an ihre Grenzen und lernen auch die Grenzen der Fahrzeuge kennen“, erklärt Dirk Hänel, zuständiger Fachbereichsleiter im Landkreis. Er betont, dass dieses Training jährlich erfolgt und die Mitarbeiter damit ihre Kenntnisse auffrischen.

Nur eine Wintervorbereitung ist noch nicht ganz abgeschlossen: der Aufbau der Schneezäune. Sie sollen auf einer Länge von rund 60 Kilometern Schneeverwehungen eindämmen.