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Fang doch gar nicht erst an!

Bei der Anti-Rauch-Aktion „Be smart, don´t start“ macht auch die Oberschule mit. Schüler erzählen, warum sie verzichten.

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© Anne Hübschmann

Von Kathrin Krüger-Mlaouhia

Schönfeld. Dass schon 12-Jährige rauchen, ist nicht ungewöhnlich. Das wissen auch die Macher des bundesweiten Wettbewerbes „Be smart, don´t start“, zu Deutsch: Sei klug, fang nicht an. Die Oberschule Schönfeld ist schon viele Jahre dabei. Doch längst nicht alle Klassen lehnen Zigaretten konsequent ab. Für den derzeitigen Durchgang, der im November startete und bis April dauert, haben sich allerdings die beiden sechsten und siebenten Klassen, eine achte und eine neunte Klasse angemeldet. SZ traf die jeweiligen Verantwortlichen.

„Rauchen ist eine Sucht und geht ins Geld“, weiß die 15-jährige Caroline. Dennoch zündet sie sich manchmal eine an. Trotzdem betreut sie in ihrer Klasse den Wettbewerb und will, dass die andern möglichst das halbe Jahr durchhalten. „Maximal zwei Schüler pro Klasse dürfen rauchen“, weiß Caroline.

„Klar kommt es immer auf die Situation und die jeweiligen Menschen an, ob sie rauchen, weil das geselliger ist“, findet Laura Thiele aus der achten Klasse. Für sie ist es aber wichtig, auch das passive Rauchen in der Nähe von Zigarettenqualm zu vermeiden. „Ich will noch bissel leben, das brauche ich nicht“, weist Laura auf die starken Gesundheitsgefahren beim Rauchen hin.

Paul-Norman Jensen aus der sechsten Klasse meint, dass sich die Raucher damit gar nicht beschäftigen, „sonst müssten sie es lassen“. Und Robert Backhaus aus der neunten Klasse hat sogar aufgehört, weil auch sein Kumpel keine Zigaretten mehr anrührt. „Klar ist es sinnlos und kostet nur“, sagt Robert heute.

Dennoch wollen alle Klassen, die an dem Wettbewerb teilnehmen, rauchende Schüler nicht ausgrenzen. Sie wollen sich vielmehr ihrer eigenen Stärke vergewissern. „Alle Eltern haben vor Wettbewerbsbeginn auch ein Infoblatt dazu bekommen“, erklärt Biologielehrerin Uta Großmann. Mit den Klassen wird ein richtiger Vertrag gemacht. Selbstständig kreuzen die Schüler auf einem Dokumentationsbogen jeden Tag an, ob sie nicht geraucht haben. „Da ist man doch stolz, wenn man das jeden Tag sagen kann“, findet Laura. Allerdings ist auch ein Abbruch für jede Klasse möglich, wenn die Zahl der rauchenden Schüler größer als zwei werden sollte. Die 9 b zum Beispiel hat das getan.

„Doch durchzuhalten stärkt auch den Klassenzusammenhalt“, findet Celina Egger aus der achten Klasse. Auch aus diesem Grund findet sie den Wettbewerb sinnvoll. Zudem können alle Teilnehmer Preise gewinnen. Der Hauptpreis ist sogar eine Reise. Die Schönfelder wurden in früherer Zeit schon mal im Kreativwettbewerb, der parallel zum Nichtrauchen stattfindet, ausgezeichnet. „Schüler hatten eine Geschichte geschrieben, warum man gar nicht erst anfangen sollte mit dem Qualm“, so Uta Großmann. Deshalb wurden sie damals ins Dresdner Hygienemuseum eingeladen.

Die Teilnehmerurkunden, die ehemalige Klassen erhalten haben, hängen im Schulhaus aus. Keine Frage: Für die Schönfelder ist der Wettbewerb eine feste Größe in jedem Schuljahr. Immerhin liegen sie mit sechs teilnehmenden Klassen sehr weit vorn. Die Oberschule Ebersbach hat drei Klassen im Rennen, die 6a, 6b und 7a. Höhere Klassen beteiligen sich leider nicht. Die Schachtschule Großenhain ist komplett außen vor, aus der Großenhainer Kupferbergschule macht nur die 8a mit.