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Fan-Randale in Riesa hält Polizei auf Trab

Schöner Fußball auf Kunstrasen, hässliche Szenen hinter der Tribüne: Während des Superregiocups musste die Polizei am Sonntag einschreiten.

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Von Jens Ostrowski und Jörg Richter

Riesa. Dynamo-Fans haben sich am Sonntag in der Sachsenarena Riesa erst eine Schlägerei untereinander geliefert und sind dann gemeinsam auf Hallen-Security und Polizei losgegangen. Nach Informationen der Sächsischen Zeitung waren zwei Fangruppen des Dresdner Drittligisten in Streit geraten, weil die eine der anderen ein Fan-Banner gestohlen hatte. Als die Sicherheitskräfte die Schlägerei hinter der Tribüne beenden wollten, gingen die Fans dann gemeinsam auf die Beamten los.

Die Polizisten hatten die Lage aber schnell unter Kontrolle. Riesas Polizeichef Hermann Braunger erklärte gestern, es seien dabei neun Personen vorübergehend festgenommen worden, dazu zahlreiche Anzeigen – unter anderem wegen Körperverletzung, Diebstahl und Beamtenbeleidigung – erstattet worden.

Die Polizei hatte sowohl die Sachsen-arena, in der Dynamo Dresden, die BSG Stahl Riesa, Carl Zeiss Jena, FSV Zwickau, der Hallescher FC und der VfB Auerbach den traditionellen Riesaer Superregiocup ausspielten, sowohl auch das Stadtgebiet Riesa mit zahlreichen Einsatzkräften abgesichert, um mögliche Ausschreitungen zu verhindern. Bis auf die Schlägerei in der Halle, sagte Hermann Braunger gestern, habe es mit den Fußballfans keine weiteren Probleme gegeben.

Die Stimmung in der Halle war bis dahin friedlich. Viele Familien besuchten dieses Turnier. Mehr als zwei Drittel der 4 500 Zuschauer waren augenscheinlich Dynamo-Fans oder -Sympathisanten, sodass niemand in der Riesaer Sachsenarena ernsthaft mit Ausschreitungen rechnete. Auch die rund 500 Fans der gastgebenden BSG Stahl Riesa waren gut gelaunt, auch wenn ihre Mannschaft nach der Vorrunde bereits ausschied.

Dass nun schon Dynamo-Fangruppen untereinander auf sich einprügeln, wirft erneut ein schlechtes Licht auf die Fanszene des Drittligisten. Zudem haben Zuschauer beobachtet, dass einige Dresdner Fans stark betrunken waren und sich kaum noch auf den Sitzen in der Sachsenarena halten konnten. Dass die Dynamo-Fußballer nicht wie erhofft den NOFV-Hallenmeistertitel gewannen, sondern der FC Carl Zeiss Jena, tat wohl sein Übriges zum Frustaufbau dazu.

Dynamo Dresden war der Topfavorit auf den Gewinn des diesjährigen Superregiocups. Doch die Schwarzgelben scheiterten im Halbfinale überraschend am Regionalligisten FSV Zwickau und verloren 4:6. Wohl auch, weil Dynamo fast alle Stammspieler nach dem wichtigen 2:1-Punktspielsieg, einen Tag zuvor gegen den VfL Osnabrück, schonte. Am Ende wurden die Dresdner Dritter des Turniers.