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Familiendrama in Bischofswerda

Das Jugendamt nahm vier Kinder in Obhut nehmen. Der Vater wollte das verhindern. Die Situation drohte zu eskalieren.

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© Rocci Klein

Bischofswerda. Polizeieinsatz am Mittwochabend an der Neustädter Straße in Bischofswerda: Die Beamten wurden gerufen, um eine Aktion des Jugendamtes abzusichern. Nach Angaben des Landratsamtes vom Donnerstag war eine Sozialarbeiterin eines in der Familienhilfe tätigen Vereins im Auftrag des Kreisjugendamtes vor Ort, um vier Kinder in Obhut zu nehmen. Ursache war nach diesen Angaben Gewalt des Vaters gegen die Kinder und seine Frau. Sprecher Gernot Schweitzer auf Anfrage der SZ: „Das Jugendamt hatte der Mutter empfohlen, mit ihren Kindern das Frauenschutzhaus aufzusuchen. Da sie das nicht getan hatte, war eine Mitarbeiterin des Vereins am Mittwoch vor Ort, um mit ihr zu sprechen,“

Als während des Gespräches der Vater hinzu kam, drohte die Situation zu eskalieren. Er bedrohte die Sozialarbeiterin verbal. Daraufhin wurde die Polizei informiert. Die rückte mit mehreren Fahrzeugen an. Polizeisprecher Thomas Knaup: „Aufgrund der schwierigen und emotional aufgeladenen Situation lag eine Eskalation im Rahmen des Möglichen. Daher unterstützte die Polizei auf Anforderung die Maßnahme des Jugendamtes. Dem 34-jährigen Familienvater erteilten die Beamten einen Platzverweis.“ Außerdem ermittelt die Kriminalpolizei gegen ihn wegen des Verdachtes der Bedrohung in dieser Angelegenheit.

Die vier Kinder wurden inzwischen in ein Heim gebracht. Wie lange sie dort bleiben, ist offen. „Es hängt von der familiären Situation ab, wann eine Rückkehr möglich ist“, sagte Gernot Schweitzer. Der Mutter wurde erneut empfohlen, zu ihrem eigenen Schutz sich im Frauenschutzhaus zu melden. (rk/szo)