Merken

Familienausflug in die Steinzeit

Die Sonderausstellung „Höhlen, Mythen, Löwenmensch – Die Kunst der Steinzeit“ endet bald. Der letzte Familientag platzte deshalb fast aus allen Nähten.

Teilen
Folgen
© Jonny Linke

Von Jonny Linke

Kamenz. Faszinierend stehen die Besucher in der Sonderausstellung des Museums der Westlausitz vor Wandgemälden, kleinen Kunstwerken und deren Beschreibungen. In der aktuellen Sonderausstellung „Die Kunst der Steinzeit“ zeigt das Elementarium Kamenz eindrucksvoll, welche Dinge damals für die Menschen interessant waren, was sie im Alltag beschäftigte und welche grandiosen Entdeckungen die Wissenschaft bis heute verzeichnen kann.

Mit Gemälden und Werken, welche detailgetreu nachempfunden wurden, erhält man einen spannenden Einblick in die Zeit vor mehr als 35 000 Jahren. Die Originalkunstwerke, welche in einer atemberaubenden Detailstärke nachempfunden wurden, stammen aus ganz Europa, und wurden bis aus Russland zusammengetragen. Deren Bedeutung macht den Besuchern ein weiteres Mal klar, wie weit man in der Steinzeit schon war und welche Bedeutung bestimmte Handlungen und Gegenstände hatten.

Entdeckergeist geweckt

Spannend ist vor allem der Vergleich zwischen damals und heute. Während man auf keinerlei Technik und internetbasierendes Wissen zurückgreifen konnte, entstanden einmalige Kunstwerke mit spannenden Einblicken. Kunstwerke, die sich in Höhlen befanden und bei welchem das Wasser – sofern es floss – eine zentrale Rolle im geschaffenem Werk einnahm. Wissen, das selbst heute kaum ein Gymnasiast hat, wurde damals in Perfektion bei einer Wandmalerei in einer Höhle angewendet.

Dass bei so viel faszinierenden Geschichten Kinder hellhörig werden und der Entdeckergeist geweckt wird, war dem Museum der Westlausitz klar. Deswegen hatte man die Sonderausstellung am letzten Sonntag noch einmal mit einem Familiensonntag verknüpft. Neben einer außergewöhnlichen Führung konnten die Eltern mit ihren Kindern zahlreiche Arbeiten des steinzeitlichen Alltags ausprobieren. Ob das Bemalen von Tonstücken mit entsprechender Farbe und Stöckchen, dem Zurechtschlagen von Schiefer oder dem Kochen in einem Tongefäß mit entsprechender Nahrung und selbst gemachten Feuer – natürlich ohne Feuerzeug. Alles kam bestens an! Auch musikalisch konnten sich die kleinen Entdecker auslassen und so einen Familiensonntag voller Spaß und Spannung verbringen. Romy Heidenreich aus Radeberg lobt das Angebot: „Ich finde es super, dass die Kinder hier so viel selbstständig machen dürfen und natürlich auch einiges dazu lernen. Eine super Kombination mit spannenden Inhalten“, so die zweifache Mutter.

Nur noch eine Woche ist die Sonderausstellung zu bestaunen. Am Sonntag, dem 25. Februar, um 14 Uhr wird die Künstlerin Ruth Hecker, welche all die ausgestellten Werke geschaffen hat, noch einmal in Kamenz weilen. Sie reist viel, um die Originale zu bestaunen. In Kamenz gibt sie nochmals eine Führung. Zudem lockt ein Bildervortrag mit ihr und sie möchte mit den Besuchern ins Gespräch kommen. Auf dem Rundgang erfährt man viele Details zur Kunst dieser Zeit. Aber auch vieles über die Lebenswelt der damaligen Menschen, ihre Fertigkeiten und unsere Vorstellungen von längst vergangenen Zeiten.