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Falschparker am O-See stören die Idylle

Gäste beschweren sich über die Situation an manchen Tagen. Der Gemeinde fehlt Personal.

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© dpa

Von Mario Sefrin

Der Olbersdorfer See ist für viele Einheimische ein Anziehungspunkt. Auch Michael Adam aus Pethau ist oft mit seinem Rollstuhl in Richtung See unterwegs, um dort ein paar erholsame Stunden zu verbringen. Doch an schönen Tagen wird ein Ausflug zum See für ihn manchmal zu einer regelrechten Tortur.

Erst vor Kurzem hat Michael Adam wieder ein solches Erlebnis gehabt. „Das ist an einem Sonntag gewesen, als es sehr warm war“, erzählt der Pethauer. Schon auf dem Radweg vom ehemaligen Nissan-Autohaus in Pethau zum Olbersdorfer See seien viele Radfahrer unterwegs gewesen, die es ihm schwer gemacht hätten, voranzukommen. Auf der Straße Zur Landesgartenschau, die zum See führt, hätten dann Autos alles zugeparkt. „Die standen überall“, erzählt der Pethauer. „Entlang der Straße, sogar auf den Behinderten-Parkplätzen. Das wird immer schlimmer.“ Er habe selbst schon bei der Olbersdorfer Gemeindeverwaltung angerufen und auf die Zustände hingewiesen, sagt Michael Adam. „Doch dort wurde mir gesagt, man könne nicht immer am See kontrollieren“, erinnert sich der Pethauer.

Das sei richtig, sagt Ralph Bürger. „Wir haben zu wenig Mitarbeiter, um öfter am See kontrollieren zu können“, erklärt der Olbersdorfer Hauptamtsleiter, dem das Ordnungsamt untersteht. Grund dafür ist, dass sein Amt nicht nur für Olbersdorf zuständig ist, sondern im Rahmen der Verwaltungsgemeinschaft auch für Oybin, Jonsdorf und Bertsdorf-Hörnitz. Und vor allem in den beiden ersten Orten gibt es einige, mit dem Olbersdorfer See vergleichbare touristische Stellen, an denen die Mitarbeiter regelmäßig ein Auge auf Falschparker werfen müssen. Doch der Olbersdorfer See werde deshalb nicht vernachlässigt und bleibe auch künftig ein Schwerpunkt bei den Kontrollen, sagt Ralph Bürger. Dabei gehört nicht nur die Westseite des Sees mit knapp 800 Parkplätzen zum Kontrollgebiet, sondern auch die August-Bebel-Straße im Olbersdorfer Niederdorf, wo knapp 200 Parkplätze zur Verfügung stehen. „Dort stellen wir im Sommer öfter Parkverstöße fest als auf der Westseite.“ Uneinsichtige gebe es jedoch auf allen Seiten des Sees: „Manche Leute sind richtig unverschämt. Die stellen ihr Auto auch in der Buswendeschleife ab und behindern dann den Busverkehr“, sagt Ralph Bürger.

Doch von Ausreißern einmal abgesehen: Dass an der Westseite des Sees viele Leute falsch parken würden, ist dem Amtsleiter nicht bekannt. Vielmehr weiß er von den Betreibern des Campingplatzes am See, dass es in dieser Hinsicht kaum Probleme gibt. „Wir haben ja neben dem Campingplatz zwei große Parkflächen“, sagt Ralph Bürger. Dort könne man für wenig Geld viele Stunden parken. Außerdem koste der Besuch des Sees und seiner Angebote kein weiteres Geld. Seit es die neue Schrankenanlage für den Parkplatz gibt, habe sich die Situation jedenfalls entspannt, sagt Bürger. Aus seiner Sicht auch finanziell: „Früher, als es die Schrankenanlage noch nicht gab, haben manche Besucher des Sees keine Parkgebühren bezahlt. Das ist heute nicht mehr möglich“, so Bürger.

Das bestätigt René Dreier, einer der beiden Campingplatz-Geschäftsführer. Er ist froh, dass damit mehr Geld für die Entwicklung des Sees zur Verfügung steht. Denn betrieben wird der Parkplatz vom Verein „Freizeitoase Olbersdorfer See“, zu dem sich die dort tätigen Unternehmen zusammengeschlossen haben. „Der Verein nimmt die Parkgebühren ein und setzt diese Einnahmen dann für Pflege- und Erhaltungsmaßnahmen am See ein. Das Geld kommt vollständig der Entwicklung des Areals zugute“, sagt Dreier. Dass es so bleibt, liegt auch im Interesse der Gemeinde, sagt Amtsleiter Ralph Bürger. „Wir wollen am Olbersdorfer See Qualität bieten.“