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Falsche Rettungssanitäter unterwegs?

Zwei Männer gaben sich als Mitarbeiter einer Klinik aus, bedrohten einen 13-Jährigen und versuchten, in ein Mehrfamilienhaus zu gelangen.

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© Symbolbild/dpa

Waldheim. In Waldheim sollen am Mittwoch zwei Männer unterwegs gewesen sein, die sich als Mitarbeiter beziehungsweise Rettungssanitäter der Helios-Klinik Leisnig ausgegeben haben. Der Vorfall habe sich im Mehrfamilienhaus Hohe Straße 1 ereignet. Die beiden hätten die entsprechende Kleidung getragen, sagte ein Augenzeuge dem DA.

Einem Jungen gaukelten sie vor, sie müssten ins Gebäude, um eine leblose Person aus einer Wohnung zu holen. Weil die Männer ihm nicht vertrauenswürdig erschienen, ihn sogar bedrohten, habe er ihnen die Tür vor der Nase zugestoßen. „Einer hatte eine schwarze Hautfarbe und eine auffällige Narbe im Gesicht – so ein wenig wie Fußballer Ribéry. Der andere hatte eine bräunliche Hautfarbe. Beiden haben Deutsch gesprochen ohne sächsischen Dialekt“, so der 13-Jährige.

Ein älterer Bewohner des Hauses habe die beiden ebenfalls bemerkt. „Einer hatte vorn eine Zahnlücke“, sagte er. Von einem Rettungswagen sei weit und breit keine Spur gewesen. Stattdessen habe er zwei schwarze Kleintransporter gesichtet, mit denen die mutmaßlichen Trickbetrüger vermutlich weggefahren seien.

In der Helios-Klinik Leisnig ist der Vorfall bekannt. „Wir prüfen derzeit, ob wir Anzeige erstatten. Für die Bevölkerung ist es wichtig zu wissen, dass es keine Helios-Mitarbeiter gibt, die draußen herumfahren und versuchen, sich Zugang zu Wohnungen verschaffen“, so Pressesprecher Robert Reuther.

Wenn Notärzte angefordert werden, geschieht das über die Leitstelle des Rettungszweckverbandes Grimma. Dessen Geschäftsführerin Carola Schneider erklärte auf DA-Anfrage, worauf Bürger achten sollten: „Rettungskräfte sind bereits an den gelben Fahrzeugen, die als Rettungsdienstfahrzeuge mit der Aufschrift Rettungstransportwagen und Notarzt ausgewiesen sind, erkennbar. Das Personal trägt Einsatzkleidung des Deutschen Roten Kreuzes und führt medizinische Ausrüstung – Fahrtrage, Rettungsrucksack, Defibrillationsgerät – mit sich.“ Bei Notfalleinsätzen sind die Fahrzeuge mit Blaulicht und Martinshorn unterwegs.

Eine Anfrage zum Sachverhalt bei der Pressestelle der Polizeidirektion Chemnitz blieb bis zum Redaktionsschluss unbeantwortet. (DA/sol)