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Fäth baut an

Beim Anlagenbauer fand am Donnerstag der erste Spatenstich für ein neues Gebäude statt – im August soll es fertig sein.

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Von Udo Lemke

Klipphausen. Derzeit sind nur Löcher mit einigen Fundamenten zu sehen, aber im August soll sich darüber ein komplett neues Gebäude erheben. So sagt es jedenfalls Michael Fäth, der Gründer der gleichnamigen Firma. „Die Unternehmen der Fäth Group entwickeln, fertigen, installieren und qualifizieren kundenspezifische Gas- und Chemieversorgungssysteme für internationale Kunden unter anderem aus der Halbleiter-, Photovoltaik- und LED-Industrie“, heißt es in der Selbstdarstellung des Unternehmens..

Thomas Hölzer ist bei der Firma Fäth im Gewerbegebiet Klipphausen beschäftigt.
Thomas Hölzer ist bei der Firma Fäth im Gewerbegebiet Klipphausen beschäftigt. © Claudia Hübschmann

Weil es der Photovoltaik-Branche nach Jahren des Rückgangs wieder besser geht, weil die Chipfabriken laufen und nach dem Ende der Glühbirnen überall Leuchtdioden gebraucht werden, sind die Auftragsbücher voll. Und Michael Fäth weißt noch auf einen anderen Aspekt hin: „Die Aufträge kommen auch deshalb, weil wir Qualität liefern.“ Bis nach Malaysia, Russland und Singapur gehen die Anlagen der Firma. Und immer stärker auch nach Indien, „dort ist die Photovoltaik gerade stark im Kommen“, sagt Alexander Keßler, der Projektdirektor für den Betriebsteil in Klipphausen. Zwei weitere befinden sich in Dresden und Freiberg.

Michael Fäth gründete die Firma 2004 als Einzelkämpfer, heute zählt sie insgesamt 500 Mitarbeiter, darunter 150 in Sachsen. Hierher ist er gegangen, „weil es in Dresden ja eine Halbleiterindustrie gab und gibt“ und dazu „die Geschicklichkeit und Handwerklichkeit der Arbeiter und gutes Ingenieurwissen“, ergänzt Alexander Keßler. Und: „Die Mitarbeitermentalität hier in Klipphausen ist pro Firma.“

In dem neuen Gebäude, das auf drei Etagen rund 3 000 Quadratmeter Nutzfläche für Lager- und Produktionsräume und Büros bietet, sollen zwölf neue Projektleiterarbeitsplätze entstehen. In den Aufbau des Gebäudes fließen etwa 3,5 Millionen Euro, in die Innenausstattung noch einmal 1,5 Millionen Euro.

Unter dem Dach der Fäth Group sind neben Fäth die die IQ Inspection & Qualification GmbH und die HighQ-Factory GmbH organisiert. Letztere beschäftigt sich auch mit dem sogenannten Slurry Recycling für die Halbleiterindustrie. Unter Slurry versteht man Poliermittel in der Halbleiterindustrie. Diese können ebenso wie Wasser zu 85 Prozent wiedergewonnen werden. Auch die begehrten seltenen Erden lassen sich mit den Anlagen, in deren Entwicklung die Firma rund zwei Millionen Euro investiert hat, recyceln. Mit dem Slurry-verfahren werden nicht nur erhebliche Fertigungskosten eingespart, sondern es wird auch umweltfreundlicher produziert. Für das Slurry-Verfahren hat die Fäth Group 2015 den 2. Platz beim Sächsischen Staatspreis für Innovation gewonnen

Begonnen hat der bayerische Industrieanlagenbauer 2005 in Klipphausen mit zehn Mitarbeitern. Ein Grund für die Standortwahl war natürlich die Nähe zum High-Tech-Standort Dresden und zur Autobahn, aber auch die Unterstützung der Gemeinde Klipphausen hat Michael Fäth bewogen, sich in deren Gewerbegebiet nieder zu lassen. „Die Gemeinde steht hinter uns, wenn es Probleme gibt, wird das sofort erledigt, das geht vom Bürgermeister Herrn Mann aus.“