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Export belebt Geschäft von Piko

Sie haben viele Fans, nicht nur bei Kindern: Modelleisenbahnen. Die Geschäfte des ostdeutschen Herstellers Piko gehen gut - auch dank der Nachfrage aus Frankreich, Belgien oder Polen.

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© dpa

Sonneberg. Exporte haben das Geschäft des ostdeutschen Modellbahnherstellers Piko im vergangenen Jahr angekurbelt. Der Umsatz sei 2016 um 3,3 Prozent gestiegen und ein leichter Gewinn erwirtschaftet worden, sagte Firmeninhaber René Wilfer am Dienstag am Sitz der Piko Spielwaren GmbH in Sonneberg. Für 2017 rechnet er angesichts von 300 Produktneuheiten, darunter viele neue Loks und Wagen, mit einem ähnlichen Umsatzwachstum.

Piko ist nach seinen Angaben drittgrößter Modellbahnhersteller in Kontinentaleuropa. Da der Markt 2016 nicht gewachsen sei, habe die Firma ihre Position gefestigt. Der Firmenchef nennt traditionell keine absoluten Zahlen bei Umsatz und Ertrag.

Piko mit derzeit mehr als 500 Mitarbeitern im In- und Ausland hält die mehr als 60-jährige Modellbahntradition in der südthüringischen Spielzeugstadt Sonneberg am Leben. Wilfer hatte Piko Anfang der 1990er Jahre von der Treuhand übernommen und den ehemaligen DDR-Betrieb wettbewerbsfähig gemacht. Produziert werden Eisenbahnen in vier Spurgrößen - darunter auch die größeren Gartenbahnen.

Nach Angaben des Firmenchefs lag der Umsatz in Deutschland, der einen Anteil von 68 Prozent an den gesamten Erlösen habe, 2016 etwa auf Vorjahresniveau. Während der Absatz über das Internet gut laufe, gelinge es dem Fachhandel immer weniger, neue Kunden für die Eisenbahnen im Miniaturformat zu begeistern. Dagegen habe der Piko-Export um etwa zwölf Prozent zugelegt. Besonders gut habe sich der Absatz der kleinen Bahnen in Frankreich, Belgien, Polen, Österreich und den Niederlanden entwickelt.

Neben der Fertigung am Stammsitz Sonneberg, wo die größeren Gartenbahnen entstehen, unterhält Piko seit einigen Jahren auch ein Werk in China mit etwa 350 Beschäftigten.

Bei den Neuheiten gehe es neben klassischen Loks und Wagen auch um Angebote, die dem Trend zur Digitalisierung entsprechen. Nach Angaben von Wilfer gehört dazu ein neuer Messwagen, der komplette Modellbahnanlagen vermessen kann und auch genaue Angaben zu den Steigungen macht, auf denen die kleinen Züge verkehren. Die Daten könnten über das Internet auf Handys oder Computer übertragen werden. Einige dieser Neuheiten will Piko auf der Spielwarenmesse Anfang Februar in Nürnberg präsentieren. (dpa)