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Experte für Herz und Lunge

Die Sebnitzer Klinik musste lange nach einem neuen Chefarzt für Innere Medizin suchen. Jetzt ist er da.

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© Dirk Zschiedrich

Von Dirk Schulze

Sebnitz. Das war eine lange Suche. Über zwei Jahre ist es her, dass die Sebnitzer Klinik zuletzt einen festen Chefarzt für Innere Medizin hatte. Der 2013 vorgestellte Nachfolger des jahrzehntelangen Chefarztes Dr. Ernst-Udo Radke war damals nur kurz in Sebnitz. Schon nach wenigen Monaten war die Zusammenarbeit zwischen ihm und der Klinik wieder beendet. Seitdem wurde die Abteilung vertretungsweise geleitet.

Jetzt ist die Stelle wieder besetzt. Seit dem 1. Oktober ist Dr. Andreas Müller der neue Chefarzt für Innere Medizin an der Sächsische-Schweiz-Klinik. Er ist damit für die größte Fachabteilung des Hauses verantwortlich, zu der 15 Ärzte gehören.

Der 53-Jährige ist in Bautzen geboren und aufgewachsen und hat den Großteil seiner beruflichen Laufbahn in Ostsachsen verbracht. Seine Ausbildungszeit führte ihn zunächst ein ganzes Stück weiter weg: Studiert hat er in Ungarn an der Universität in Pécs ganz im Süden des Landes. Gleich nach seinem Medizinstudium trat er 1987 eine Stelle im Städtischen Klinikum in Görlitz an. Nach der erfolgreichen Facharztprüfung spezialisierte er sich zunächst auf die Pneumologie, also die Behandlung von Lungenleiden. Später kam mit der Kardiologie ein zweites Spezialgebiet hinzu. Seitdem ist Müller auch Experte für Herz- und Kreislauferkrankungen.

Nach fast 17 Jahren in Görlitz wechselte er 2003 als Chefarzt an eine Rehaklinik in Quedlinburg im Harz. 2011 kehrte er aus familiären Gründen nach Ostsachsen zurück und arbeitete als Leiter der Abteilung Innere Medizin am Malteser-Krankenhaus St. Carolus in Görlitz. In Görlitz wohnt Andreas Müller mit seiner Familie nach wie vor. Sein Arbeitsweg führt ihn seit Anfang des Monats jedoch nach Sebnitz. Das verbindet ihn mit seinem Chefarztkollegen Dr. Ulrich Matthias Karutz, der seit einem Jahr die hiesige Chirurgie leitet. Die beiden kennen sich: In der Neißestadt waren sie in den Neunzigerjahren schon einmal Kollegen. „Bei ihm habe ich gelernt, wie man einen Herzschrittmacher einsetzt“, sagt Müller. Beim Einsetzen von Herzschrittmachern oder implementierbaren Defibrillatoren wird Müller auch in Sebnitz im Operationssaal stehen.

Gewinn für Patienten und Klinik

Den größeren Teil seiner Arbeit macht aber die Diagnose und medikamentöse Behandlung von Herzkrankheiten oder stark erhöhtem Blutdruck aus. Häufig vorkommende Krankheitsbilder in der Inneren Medizin sind außerdem Lungenentzündungen und chronische Lungenkrankheiten, hinzu kommen außerdem Tumore. Mit seiner Spezialisierung für Pneumologie erweitert sich das Spektrum des Sebnitzer Krankenhauses. In den vergangenen Jahren gab es hier keinen Arzt mit diesem Schwerpunkt.

Angenehm überrascht war Dr. Müller von seinem neuen Team. Es handele sich um gut ausgebildete Kollegen und zudem um eine gute Mischung aus erfahrenen Ärzten und jungen Medizinern. „Das ist nicht in jedem Krankenhaus selbstverständlich.“ Ein besonderes Lob hat er für Alexander Böhme, der die Abteilung in den vergangenen zwei Jahren vertretungsweise geleitet hat. Böhme wird weiterhin als leitender Oberarzt dabeibleiben.

Nachdem sich Andreas Müller in der ersten Woche am neuen Arbeitsplatz mit allen Kollegen im Haus bekannt gemacht hat, will er in den kommenden Wochen die niedergelassenen Ärzte in der Region besuchen und eventuelle Kooperationsmöglichen ausloten. „Es ist gut, dass es ein Krankenhaus in der Region gibt. Wir werden dafür sorgen, dass es bleibt.“