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Ewiges Leben aus dem Teekontor

Der Laden an der Bautzner Straße in Kamenz zieht Teefans auch von weiter her an. Grappa, Whisky & Co. sind neuerdings auch Alternativen.

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© René Plaul

Von Ina Förster

Kamenz. Ganze 63 Sorten grünen Tee hat das Teekontor zu bieten. Sie tragen so schöne Namen wie „Acht Schätze des Shaolin“, „Rote Beerenhexe“ und „Ewiges Leben“. Klingt gut. Schmeckt auch so! Geschäftsinhaberin Petra Krahl weiß, was die Kundschaft mag. Und grüner Tee gehört dazu. Wie die anderen knapp 100 Sorten. Auch von weiter her kommt die gesundheitsbewusste und geschmacksverwöhnte Käuferschar. Trotz des großen Einkaufscenters in Hoyerswerda nimmt man lieber den Weg auf sich, um sich im Teekontor in Ruhe beraten zu lassen. Auch aus dem Pulsnitzer Umland strömt man her. Das freut die Geschäftsfrau freilich. Im Januar 2013 übernahm sie den liebevoll eingerichteten Laden an der Bautzner Straße von der Vorgängerin Monika Bolte. Selbige ging damals nach 17 Jahren altersbedingt in den Ruhestand. Und setzte im Vorfeld Maßstäbe. Viele Jahre war sie ein Paradebeispiel dafür, dass es auch an der Bautzner Straße klappen kann. Die lange Zeit stiefmütterlich behandelte Einkaufsmeile arbeitet gerade neu an ihrem Image. Und kommt in ganz kleinen Schritten voran.

„Ich habe die Übernahme bisher nicht bereuen müssen. Sicherlich gibt es Tage, an denen weniger kommen. Wenn die Leute Freitagnachmittag in die Einkaufstempel am Rande der Stadt strömen, ist es hier oft wie ausgekehrt. Im Kontor gibt es jedoch immer zu tun“, sagt sie. Andere Tage bringen ihr nette und auch immer jünger werdende Kundschaft ins Haus. Vor allem jetzt, wenn die kalte Jahreszeit Einkehr hält.

Auch Schokolade kommt an

Die Parkplatzsituation in der Altstadt sei leider noch nicht zufriedenstellend, aber vielleicht bringt die Umgestaltung des Marktes ja Abhilfe? Sie möchte nicht negativ in die Zukunft schauen. Das bringt keinem etwas. Dass Petra Krahl ihr Sortiment ständig erweitert, ist eine gute Entscheidung. Besondere Grappa- und Whiskysorten ergänzen mittlerweile das Repertoire. „Nach der Schließung des Winzerecks kamen Nachfragen, wo man in der Altstadt einen guten Wein oder ähnliche Dinge kaufen kann“, erzählt sie. Man muss sich auf Wünsche einstellen. Leider wüssten viele Kamenzer nicht, was die City eigentlich alles Tolles bietet. Auch ihre Theke mit frischen Pralinen und Schokolade läuft sehr gut. Die kleinen pfiffig verpackten Geschenke aus Gewürzen, Ölen, Teezubehör und Süßigkeiten sind der Renner – nicht nur in der Vorweihnachtszeit. Und bald wird auch die Adventsware ausgepackt.

Viele staunen, wenn sie das erste Mal ins Kontor finden. „Und leider sind das immer noch oft Kamenzer selbst“, weiß die Geschäftsfrau. Neugierig sein, sich über die Ladenschwelle trauen, auch wenn man noch nie da war – das ist so ein Problem. „Man muss ja nicht zwangsläufig immer etwas kaufen, wir freuen uns über jegliches Interesse“, so Petra Krahl. Bei den Einkaufs-Events der Stadt ist sie deshalb mit am Start. Das nächste Mal zur Einkaufsnacht am 18. November. Und mit der Christlichen Bücherstube probiert sie sich am 20. Oktober in einem Tandem-Projekt aus. Zur Buchlesung „Die Bibel in Versen“ gibt’s leckeren Tee zum Probieren aus dem Kontor.