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Etwas größer als ein Hundefänger

Das Ordnungsamt der Stadt Dippoldiswalde hat nach langer Diskussion ein eigenes Auto. Es ist aber nicht das Wunschmodell.

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© Frank Baldauf

Von Franz Herz

Dippoldiswalde. Ordnungsliebende Bürger wird es sicher freuen, wenn die Mitarbeiter des städtischen Ordnungsamts jetzt bei ihren Dienstfahrten schon von Weitem zu erkennen sind. Seit Dienstag hat die Stadt einen VW-Transporter speziell für ihre Ordnungshüter.

Im vergangenen Frühjahr hatten die Stadträte noch heftig über die Pläne des Ordnungsamts für ein neues Fahrzeug diskutiert. 25 000 Euro sollte es damals kosten. Das war vielen Stadträten zu kostspielig. Jetzt ist es eine billigere Lösung geworden. Der Stadtrat hat im Haushaltsplan für das vergangene Jahr einen Finanzrahmen von 15 000 Euro gesetzt.

„Diese Vorgaben haben wir jetzt eingehalten“, sagt Marcel Hänchen, der Leiter des Ordnungsamts. Und es ist jetzt ein VW-Transporter geworden. Der ist doch eine Nummer größer als ein Hundefänger, wie ihn die Mitarbeiter des Ordnungsamts zuerst gewünscht hatten.

Der VW-Transporter ist bisher 69 185 Kilometer für einen Handwerksbetrieb gelaufen, teilte André Tietz von der Firma Auto mobile DW, die den Gebrauchtwagen geliefert hat, mit. Er hat die Schlüssel an Oberbürgermeister Jens Peter (Freie Wähler) übergeben, der sie seinerseits an die Mitarbeiter des Ordnungsamts weitergab.

Vor der Übergabe bekam der Transporger noch einen deutlich sichtbaren blauen Streifen mit dem Schriftzug „Ordnungsamt“ und ein Dippser Stadtwappen, damit auch jeder sieht, zu wem dieses Amt gehört. „Wir wollen damit zeigen, dass wir präsent sind“, sagt Hänchen. Außerdem ähnelt es mit diesen Farben einem Polizeiwagen. Auch darüber sind die Stadtmitarbeiter nicht böse.

Einer für vieles

Jetzt bekommt der VW-Transporter seine Ausrüstung. Damit wird er ein ausgesprochenes Vielzweckauto. Da kommt beispielsweise eine Box für Fundtiere rein. Ein Arbeitsplatz wird eingerichtet, damit die Mitarbeiter gleich vor Ort Schreibarbeiten erledigen können „Wenn wir beispielsweise irgendwo Ermittlungsarbeiten machen“, sagt André Koch, einer der Angestellten der Stadt, die künftig mit dem neuen Dienstwagen unterwegs sein werden. Auch Sicherheitskleidung und Warnausrüstung gehört jetzt ins Auto, um beispielsweise Autofahrer auf eine Gefahrenstelle hinzuweisen.

Vier Mitarbeiter sind für die Ordnungsaufgaben in der Stadt verantwortlich. Zwei von ihnen arbeiten im Außendienst. Sie werden vorwiegend im neuen Auto unterwegs sein. Viele kennen sie in erster Linie von der Überwachung der Parkplätze, wenn sie die gefürchteten Knöllchen verteilen. Das hat ihnen auch den Spitznamen der Stadtsheriffs eingebracht. Aber das ist nur ein Teil ihrer Aufgaben. Sie kontrollieren beispielsweise auch bei Baustellen an den Straßen, ob die Sicherheitsregeln eingehalten werden, oder bei Umleitungen, ob die Ausschilderung stimmt und den Vorgaben entspricht. Um diese Jahreszeit schreiten sie beispielsweise auch ein, wenn ein Hausbesitzer sich nicht um die Schneeräum- und Streupflicht kümmert. Zu den beiden Außendienstlern kommen noch Amtsleiter Hänchen und seine Stellvertreterin Judy Zornsch hinzu.