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Es weihnachtet in Sörnewitz

Die Gärtnerei Damme zeigt in ihrer Adventsausstellung aktuelle Deko-Trends. Auch seltene Weihnachtssterne gibt es.

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© Daniel Schäfer

Von Ulrike Keller

Sörnewitz. Der Duft von Räucherkerzen liegt in der Luft, Schnee bedeckt den Boden. „Das ist immer eine Überraschung hier“, schwärmt Evelyn Blau am Sonntagvormittag in der frisch eröffneten Adventsausstellung der Sörnewitzer Gärtnerei Damme. Nachdem im vergangenen Jahr beim Motto „Hüttenzauber“ die Farbe Rot dominierte, erhält diesmal der Mix aus Weiß, Silber und warmem Licht seinen Auftritt. Das Thema: Lichterglanz im Schneegestöber.

Chef Karsten Damme präsentiert drei besondere Weihnachtsstern-Sorten. 10000 Exemplare füllten das Gewächshaus zur Eröffnung.
Chef Karsten Damme präsentiert drei besondere Weihnachtsstern-Sorten. 10000 Exemplare füllten das Gewächshaus zur Eröffnung. © Daniel Schäfer

Dutzende Gestecke haben Chefin Jeannette Damme und ihr Team kreiert. Jedes Einzelne versehen mit anderen Raffinessen. „Diese Kugeln zum Beispiel“, erklärt sie Evelyn Blau, „kann man mit Wasser befüllen und auch als Vase verwenden.“ Die Stammkundin aus Weinböhla gesteht: „Ich bin erstaunt, dass das Silber und Weiß in Kombination mit grünen Zweigen oder einer Christrose gar nicht kalt wirkt.“

Sie dreht sich um zu den leuchtenden Sternen in Flaschen und auf einer dekorativen Tafel, die im Raum hängt. „Ganz neu“, verrät Jeannette Damme. „Eine 3-D-Folie, die Lichterketten in Sternenlicht verwandelt.“ Evelyn Blau nickt. „In einem Riesenraum wie hier sieht das fantastisch aus.“

Für ihre Adventsausstellung legt sich die Gärtnerei jedes Jahr mächtig ins Zeug. Die Vorbereitungen gehen schon immer im Sommer los. Da werden Messen und Lehrgänge besucht, Bestellungen ausgelöst. Der Aufwand ist immens. „Wir machen das seit 13 Jahren als Dankeschön an unsere Kunden, die das ganze Jahr kommen“, sagt Jeannette Damme. „Bei gratis Glühwein und Gebäck können sie sich auf Weihnachten einstimmen.“

Ein kleiner Weihnachtsmarkt gehört ebenso zum Eröffnungsprogramm wie Bastelangebote für Kinder und Puppentheater. Die Ausstellung bleibt bis zum 23. Dezember stehen. Was einen Käufer findet, wird neu gemacht. Dabei verfolgt die Chefin den Anspruch, Anregungen für viele verschiedene Geschmäcker zu liefern. Weshalb es immer eine Ecke mit roten Kreationen gibt sowie beispielsweise auch einen Bereich, der sich auf Creme-, Gold- und Brauntöne konzentriert. Dass bestimmte Altersgruppen spezielle Farben bevorzugen, kann die Chefin übrigens nicht feststellen.

Ein junges Paar aus Coswig schaut sich um. „Wir kommen schon das dritte Jahr in die Ausstellung“, erzählen Stan und Anastasiya. „Hier findet man immer etwas Besonderes.“ Diesmal suchen sie fürs heimische Wohnzimmer einen Adventskranz mit vier Kerzen und einen Weihnachtsstern. Beides in Rot oder Weiß. Das Gesteck gern auch mit etwas Glitter, gibt die 33-Jährige lächelnd zu. Dann ist ihre Weihnachtsdeko 2017 perfekt. Denn zu Hause haben sie schon kräftig geschmückt. „Mit dem Heiligen Abend am vierten Advent ist es ja dieses Jahr eine Woche weniger Weihnachten als sonst.“

Evelyn Blau hingegen wartet traditionell den Totensonntag ab. Danach legt sie mit dem Dekorieren los. Eine Auffassung, die Gärtnereichefin Jeannette Damme gut verstehen kann. Auch sie nimmt den Totensonntag ernst. „Aber die Ausstellung erst am ersten Advent zu eröffnen, wäre zu spät“, sagt sie. „Dann haben die Leute schon alles bei sich schön gemacht und wollen nichts mehr groß kaufen.“

Stammkundin Evelyn Blau hat es noch auf zwei Weihnachtssterne abgesehen. „Die halten manchmal bis zum Sommer“, erzählt sie. Einen roten und einen weißen möchte sie mitnehmen. „Es gibt neue Züchtungen. Die will ich mir zeigen lassen.“ Gärtnereichef Karsten Damme steht schon parat im Gewächshaus. Die 10 000 Weihnachtssterne sind sein Metier. Denn er hat es raus, die Mitte Juli aus Costa Rica und Brasilien eintreffenden Stecklinge so zu päppeln, dass aus den drei Zentimeter kleinen Pflänzchen bis Ende November 50 Zentimeter große Prachtexemplare herangewachsen sind.

Sein ganzer Stolz in diesem Jahr: zum einen die rote Sorte Art déco mit speziell gezackten Blättern. „In Sachsen hat die sonst keiner“, betont er. Zum anderen die weißen Sorten Alpina und Alaska. „Die Kunden fragen schon seit Jahren nach weißen Weihnachtssternen“, sagt er. „Das ist das erste Mal, dass man nicht nur einen Cremeton hinbekommen hat.“

Die beiden Neuzüchtungen unterscheiden sich in ihrer Blattform und in ihrer Höhe. „Aber Reinweiß ist das nicht“, wendet ein Endfünfziger aus Coswig ein. „Das ist das Weißeste, das es zurzeit gibt“, versichert Karsten Damme. Dann sind seine Pflegetipps gefragt. Die Frau des Farbkritikers lobt: „Ich bin überrascht über diese Vielfalt hier.“ Evelyn Blau bringt ihre beiden gut eingepackten Weihnachtssterne ins Auto. Danach will sie sich weiter Zeit nehmen für die Ausstellung.

Für die Weihnachtsdeko-Bastelseminare am 28. und 30.11. sowie am 5.12. gibt es noch Restplätze. Teilnehmer zahlen 5 Euro, plus Material. Anmeldung: 03523 50829