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Es summt im Alaunpark

Im Gemeinschaftsgarten des Neustädter Parks wurden nun Nisthilfen für Wildbienen aufgestellt. Das soll helfen, die bedrohten Tiere zu schützen.

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© Sven Ellger

Von Sarah Herrmann

Noch ist es still rund um das neue Insektenhotel im Alaunpark. Doch wer in den kommenden Tagen einen Spaziergang durch die Grünanlage macht, kann horchen, ob bereits ein Summen den Gemeinschaftsgarten in der Grünanlage erfüllt. Dort wurden die Nisthilfen für Wildbienen von dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Dresden und dem Verein Stadtgärten aufgestellt. Der Verein betreibt den Garten im Alaunpark. Das soll einerseits helfen, die kleinen Tiere zu schützen. Andererseits wollen die Initiatoren auf einen Missstand aufmerksam machen.

„In den vergangenen 27 Jahren sind etwa 75 Prozent der Insekten in Deutschland verschwunden“, sagt Sarah Morwinski vom BUND Dresden. Schuld sei vor allem der Einsatz von Ackermitteln wie Glyphosat. Dadurch gehe die Artenvielfalt der Pflanzen zurück, die von den Bienen benötigt wird. „Der Schwund ist nicht gut für das Ökosystem“, erklärt Morwinski weiter. „Einerseits bestäuben die Bienen Pflanzen, andererseits dienen sie für andere Tiere als Futter.“

Das Insektenhotel im Alaunpark ist ein Pilotprojekt des BUND Dresden. Die rund 400 Euro, die notwendig waren, haben die beiden Vereine von einer Stiftung bekommen. Mit drei Leuten – darunter ein Holzbauer – wurde an dem Bauwerk gebastelt. Dabei sind Nistmöglichkeiten für verschiedene Bienenarten entstanden. So stehen für die Mauerbiene Ziegel bereit, da sie sich normalerweise in Mauerritzen und Felsspalten niederlässt. Die Insekten fliegen die Bohrlöcher in den Ziegeln oder Holzstücken an, legen dort ihre Larven sowie Nektar ab und verschließen die Löcher. Die Larven können sich von dem gesammelten Nektar ernähren, bevor sie das Insektenhotel verlassen.

Aufmerksame Beobachter können also nicht nur horchen, sondern auch nachschauen, ob im Gemeinschaftsgarten im Alaunpark bereits Bienen heimisch geworden sind. Der steht ohnehin für alle Interessierten offen. „Wenn jemand mitmachen will, ist es uns das Liebste, wenn er uns anspricht und nach einem freien Platz zum Säen fragt“, erklärt Alexander Polte, Vorstand des Vereins Stadtgärten. Bisher funktioniere das sehr gut. 2016 ist der Gemeinschaftsgarten gegründet worden. Im vergangenen Jahr wurden ein Weg sowie ein unterfahrbares Beet angelegt, damit auch Rollstuhlfahrer mitgärtnern können.