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Erwachsene leiden an Keuchhusten

Bei sieben Personen wurde die Krankheit festgestellt. Die meisten sind älter als 19 Jahre. Nur wenige waren geimpft.

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© Symbolfoto/dpa

Von Maria Fricke

Region Döbeln. Sieben Mittelsachsen sind seit Anfang des Jahres an Keuchhusten erkrankt. Das teilte Kreissprecherin Cornelia Kluge auf Anfrage des DA mit. Betroffen waren vor allem Personen, die älter als 19 Jahre alt sind. Drei der sieben erkrankten Patienten waren laut Kluge geimpft. Aufgrund der Tatsache, dass momentan mehr Erwachsene an Keuchhusten erkrankt sind, weist das Landratsamt auf die Impfung gegen Keuchhusten hin. Erwachsene sollten sich laut der Ständigen Impfkommission (Stiko) bei der nächsten Auffrischungsimpfung gegen Diphtherie und Tetanus auch einen pertussis-haltigen Kombinatsimpfstoff verabreichen lassen.

Patienten mit Keuchhusten hat Kinderarzt Dr. Eckhardt Erdmann aus Döbeln zurzeit keine. Aber zahlreiche Kinder, die an keuchhustenähnlichen Symptomen leiden. Seit Januar gab es bislang in Mittelsachsen 37 Patienten, die sich das Bakterium Bordetella Parapertussis eingefangen haben. „Erkrankungen, hervorgerufen durch dieses Bakterium, können ebenfalls zu einem keuchhustenähnlichen Krankheitsbild führen, das aber meist leichter und kürzer als bei einer Erkrankung durch Bordetella Pertussis verläuft“, so Kluge.

Letzten Nachweise gab es 2015

Keuchhusten ist eine hochansteckende, durch Bakterien ausgelöste Infektionskrankheit. Die Übertragung erfolgt laut Robert-Koch-Institut (RKI) durch Tröpfcheninfektion. Die Inkubationszeit beträgt meist zwischen neun und zehn Tagen. Nach dieser Zeit gilt der Patient als ansteckend. Keuchhusten kann über mehrere Wochen bis Monate andauern. Die Krankheit beginnt laut RKI mit grippeähnliche Symptome wie Schnupfen, leichtem Husten, Schwäche und keinem oder nur mäßigem Fieber. Nach etwa vier Wochen setzen anfallsweise auftretende Hustenstöße ein, die aufgrund des zähen Schleims auch zu Erbrechen führen können.

Die letzten Fälle von Keuchhusten liegen in Mittelsachsen bereits zwei Jahre zurück. Damals wurden dem Gesundheitsamt 29 Labornachweise gemeldet. Im Jahr 2014 gab es 61 Fälle. Dabei wurde die Krankheit auch bei fünf Kindern in Döbeln nachgewiesen. Weil die Betroffenen in Grundschule und Kita gingen, sollten die Eltern den Impfschutz des Nachwuchses in den betroffenen Einrichtungen überprüfen lassen. Für 2016 liegen dem Gesundheitsamt keine positiven Proben vor.

Impflücken schließen

Die Grundimmunisierung der Säuglinge und Kleinkinder sollte zum frühestmöglichen Zeitpunkt erfolgen. Empfohlen wird laut RKI eine Spritze ab Vollendung des zweiten Monats. Die Stiko rät zudem zu je einer Impfung im Alter von zwei, drei und vier Monaten sowie einer weiteren im Alter zwischen 11 und 14 Monaten. Auffrischimpfungen erfolgen mit den dazu zugelassenen Impfstoffen in Kombination mit Tetanus und Diphtherie, zuerst mit fünf bis sechs Jahren. Eine weitere Dosis gibt es zwischen 9 und 17 Jahren. „Impflücken sollten insbesondere bei Jugendlichen geschlossen werden“, informiert das RKI.