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Erster Wolfsriss bei Weißenberg

In Lauske wurden drei Schafe nahezu aufgefressen. Die Halter glauben nicht an ein Einzeltier.

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© dpa

Weißenberg. Ein grausiger Anblick hat sich am vergangenen Mittwochmorgen Schafhaltern im Weißenberger Ortsteil Lauske geboten. Von drei ihrer sechs Schafe lagen nur noch die Reste auf der Weide. „Die Tiere waren bis auf Kopf und Därme regelrecht aufgefressen“, sagten sie der SZ. „Es müssen drei Wölfe gewesen sein“, vermuten sie. „Ein durchziehendes Einzeltier hätte nicht drei Schafe auf einmal gefressen.“

Ein Rissgutachter vom Landratsamt hat inzwischen bestätigt, dass es sich „mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Wolfsriss“ handelt. Ob es ein oder mehrere Tiere waren, könne er jedoch nicht sagen. Die sechs Schafe standen in einer vorschriftsmäßig mit einem 90 Zentimeter hohen Elektrozaun gesicherten Koppel rund 100 Meter vom Haus entfernt. Doch offenbar hatten die getöteten Tiere in Panik den Zaun übersprungen.

Der Wolfsangriff ist der erste in der Gegend um Weißenberg. Bisher wurden hier noch keine Wölfe oder Nachweise von Wölfen gesichtet. Ende Januar hatte es auch einen Wolfsangriff im Löbauer Ortsteil Oelsa gegeben, bei dem ein Damwild aus einem privaten Wildgehege gerissen wurde. Das Gehege grenzt direkt an das Wohnhaus der Besitzer. Auch in diesem Fall ist nicht geklärt, ob es sich um ein durchziehendes Einzeltier gehandelt haben könnte oder sich möglicherweise Wölfe in der Gegend angesiedelt haben. Vom zuständigen Kontaktbüro war am Dienstag keine Auskunft zu bekommen. (SZ/ju)