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Erste Mauern der Orangerie stehen

Noch dieses Jahr sollen alle Neubauten im Herzogin Garten stehen. Für den Sechsgeschosser gibt es einen neuen Besitzer.

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© Christian Juppe

Von Annechristin Bonß

Der Frühling ist nah, die Temperaturen steigen täglich, und die Bauleute legen los. Auch an der Baustelle am Herzogin Garten wird nun ordentlich gewerkelt. Die ersten Mauern vom Neubau der Orangerie stehen bereits. Ende 2017 soll der Komplex fertig sein. Während Investor Reinhard Saal die neue Orangerie samt dem sanierten historischen Portal in seinem Besitz behält, hat er den Sechsgeschosser an der Straße Am Schießhaus bereits schon vor Monaten verkauft.

Die Pläne für die Orangerie

In Richtung Garten erhält die Orangerie ihre ursprüngliche Form mit großen Fenstern und der reich geschmückten Fassade.
In Richtung Garten erhält die Orangerie ihre ursprüngliche Form mit großen Fenstern und der reich geschmückten Fassade.
Auf der anderen Seite (An der Herzogin Garten) bekommt die Orangerie einen Sandsteinsockel und darüber eine helle Putzfassade.
Auf der anderen Seite (An der Herzogin Garten) bekommt die Orangerie einen Sandsteinsockel und darüber eine helle Putzfassade.
Am hinteren Ende der neuen Orangerie ist ein Pendant für den vorderen Kopfbau geplant.
Am hinteren Ende der neuen Orangerie ist ein Pendant für den vorderen Kopfbau geplant.
Den Sechsgeschosser an der Straße Am Schießhaus (l) hat Investor Reinhard Saal verkauft.
Den Sechsgeschosser an der Straße Am Schießhaus (l) hat Investor Reinhard Saal verkauft.
Zwischen den Häusern soll ein Park entstehen.
Zwischen den Häusern soll ein Park entstehen.

Für 44 Millionen Euro hat die Immobilienfirma Catella Real Estate die 123 Wohnungen, vier Gewerbeeinheiten und 132 Tiefgaragenplätze des Palais Herzogin Garten gekauft. Auftraggeber: die baden-württembergische Versorgungsanstalt für Ärzte, Zahnärzte und Tierärzte. Zunächst hatte darüber die Immobilien-Zeitung berichtet. Ein Vorgang, der üblich ist in der Branche. Demnach kauft, plant und baut der Investor ein Objekt, um es dann gewinnbringend zu veräußern.

Reinhard Saal bestätigt auf SZ-Anfrage, dass es durchaus mehrere Interessenten für das Palais gegeben habe. Die hätten darin aber mehr Wohnungen haben wollen, sagt er. Kleiner und enger sollte es sein. „Das wollte ich nicht“, sagt er. Die Catella habe seine Pläne vom großzügigen, schönen Wohnen unterstützt.

Dabei bedeutet der neuerliche Verkauf im Sommer 2016 nicht den ersten Besitzerwechsel auf dem geschichtsträchtigen Grundstück nahe dem Zwinger. Zunächst wollten die Wettiner, denen das Grundstück gehörte, an eine dafür extra gegründete Berliner Immobilienfirma verkaufen. Die versprachen, ebenfalls, die Orangerie neu zu errichten, einen Park anzulegen und dazu ein Hotel zu errichten. Dem stimmte der Stadtrat sogar zu. Doch aus den Plänen wurde nichts. 2013 traten die Wettiner vom Kaufvertrag zurück, angeblich, weil der Vertragspartner die Kaufsumme nicht überwiesen hatte. Damals kam der Geschäftsmann Saal ins Spiel.

Der freut sich nun über den Endspurt auf seiner Baustelle. Die zweigeschossige Tiefgarage unter der neuen Orangerie ist bereits fertig. Nun wachsen die Wände und Decken empor. Aufgrund des Neubaus an der Straße Am Schießhaus kann die Orangerie nicht wieder in voller Länge entstehen. In Richtung Garten erhält das Gebäude seine ursprüngliche Form mit großen Fenstern und der reich geschmückten Fassade. Auf der anderen Seite bekommt die Orangerie einen Sandsteinsockel und darüber eine helle Putzfassade. Damit passt sie optisch zu den benachbarten Neubauten, die außen ebenso gestaltet werden. Am hinteren Ende der neuen Orangerie ist ein Pendant für den vorderen Kopfbau geplant.

Die Käufer der Catella Real Estate sind begeistert vom neuen Standort in ihrem Bestand. „Dresden als wichtiges kulturelles Zentrum Deutschlands hat sich in der letzten Dekade zu einem prosperierenden Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort gemausert“, teilt Portfoliomanager Michael Keune mit. Das Palais Herzogin Garten verfüge über gute Wertentwicklungsperspektiven. Das erhofft sich Saal auch von der neu errichteten Orangerie, in der Wohnungen geplant sind. Die und der neue Park werden nicht zum Kauf angeboten. „Solange ich es mir leisten kann, bleibt beides in meinem Besitz“, sagt er. (mit SZ/phi)