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Ermittlungen nach tödlichem Sturz

Nachdem der Görlitzer Kripo-Chef in Aue stürzte und später starb, hat seine Ehefrau Anzeige wegen fahrlässiger Tötung gestellt.

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© dpa

Reichlich eine Woche nach dem Tod des Görlitzer Kripo-Chefs Klaus Mehlberg ruft der Verdacht auf fahrlässige Tötung die Staatsanwaltschaft auf den Plan. Ingrid Burkhard, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Chemnitz sagt: „Es liegt eine Anzeige der Ehefrau des Toten vor. Es wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt.“

Zusammen mit dem Görlitzer Polizeipräsidenten, der aus Aue stammt, Mitglied beim FCE ist und den Verein in Sachen Sicherheit beraten hatte, hatte Mehlberg am 26. Februar das Fußballspiel Erzgebirge Aue gegen Dynamo Dresden im Erzgebirgsstadion verfolgt. Kurz nach dem Halbzeitpfiff das Unglück: Mehlberg stürzte von der Tribüne, fiel mehrere Stufen hinab. Dabei zog er sich schwere Kopfverletzungen zu. Am 17. März starb Mehlberg an diesen Verletzungen. Mögliche gesundheitliche Probleme Mehlbergs, die den Sturz ausgelöst haben könnten, bestätigt die Staatsanwaltschaft nicht. Sicher ist, dass in den Ermittlungen untersucht wird, warum sich Stiehl und Mehlberg in einem abgesperrten Baustellenbereich befanden. Dort dürfen sich nur Polizisten im Dienst aufhalten. Der Zugang wurde kontrolliert, doch Mehlberg und Stiehl konnten passieren, obwohl sie nicht in den Einsatz im Stadion eingebunden waren. Nun müssten Fragen geklärt werden: Sind die beiden privat im Stadion gewesen und verschaffte Stiehl sich und seinem Kollegen über Bekanntschaften oder mit Dienstausweis Zugang zum Baustellenbereich? Ermittlungen sollen Aufschluss geben. Aus den Reihen der Polizei heißt es anonym: Stiehl sei zwar nicht in den Einsatz eingebunden gewesen, aber als Polizist sei man nie privat unterwegs. Stiehl und Mehlberg hätten sich nicht nur für das Spiel interessiert, sondern von Anfang an geplant, sich einen Überblick über die aktuelle Sicherheitslage im Stadion zu verschaffen. Deshalb seien sie zu den Kollegen im Baustellenbereich gegangen: um sich über den Einsatz zu informieren und über Sicherheitsfragen zu sprechen. Ausgerechnet dabei passierte der Unfall. Der Sturz soll sich nach übereinstimmenden Angaben des Vereins und der Staatsanwaltschaft im Übergang zwischen Fan- und Haupttribüne zugetragen haben. (FP)