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Ermittlungen im Oberbergamt

Die Staatsanwaltschaft Dresden befasst sich mit dem Brößnitzer Steinbruch. Sie geht einer Strafanzeige nach, die ein Verein nicht nur gegen die Freiberger Behörde gerichtet hat.

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© Klaus-Dieter Brühl

Ein SteinbruchBrößnitz/Freiberg. Das Freiberger Oberbergamt hat jetzt unliebsamen Besuch von der Dresdner Staatsanwaltschaft bekommen. Zum Grauwackensteinbruch Flechtingen aus Brößnitz wurden alle Unterlagen konfisziert. Anlass war eine Strafanzeige des Vereins Sächsisch-Brandenburger Höhenzug aus Brößnitz gegen das Amt und gegen die Firma.

Betrieb ohne Erlaubnis

Der Vorwurf: Das Bergamt lässt den Steinbruch trotz fehlender wasserrechtlicher Erlaubnis weiter produzieren. Mittlerweile ist diese Erlaubnis aber erteilt. Auch gegen den Steinbruch geht der Verein wegen illegalen Betriebs strafrechtlich vor, so Vereinssprecher Sven Wiedemann-Schulze. Die neue Erlaubnis soll sicherstellen, dass verunreinigtes Abwasser aus dem Steinbruch nicht mehr nach außen dringen kann. Um so zum Beispiel das Flächennaturdenkmal Kasseln zu beeinträchtigen. Derzeit füllt sich nach Auskunft von Anwohnern der Steinbruch zusehens mit Wasser. Was dafür spricht, dass der Betrieb die bisherige Ableitung tatsächlich unterbunden hat. Stattdessen seien Fontänen aufgestellt worden, die das anfallende Wasser verrieseln sollen.

Außerdem haben Brößnitzer Bürger zur Anzeige gebracht, dass Steinbruch-Fahrzeuge ohne Nummernschilder zwischen Steinbruch und Kiesgrube auf einem öffentlichen Feldweg entlangfahren. Die Polizei hat dazu Zeugen vernommen. Auch Vereinsvorsitzender Matthias Pöthig hat das schon beobachtet. „Was, wenn es einen Unfall mit Passanten gibt? Sind die Fahrzeuge trotzdem versichert?“ Außerdem ist damit der Straftatbestand der Steuerhinterziehung erfüllt. (SZ/krü)