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Ermittlungen gegen Geiselnehmer

Der 56-jährige Mann hatte sich in seinem Haus in Oderwitz verbarrikadiert und seinen Vater festgehalten. Über den Verbleib des Täters werden keine Aussagen gemacht.

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© xcitepress/ce

Oderwitz. Gegen den 56-jährigen Oderwitzer, der sich am 10. September dieses Jahres in seinem Haus verbarrikadiert und dabei seinen Vater im Haus festgehalten hatte, wird wegen mehrerer Straftatbestände ermittelt. Darüber informiert die Polizeidirektion Görlitz. Die Kriminalpolizei prüft demnach im Rahmen der Ermittlungen unter anderem den Verdacht der Misshandlung Schutzbefohlener ab 14 Jahren, informiert Martyna Fleischmann, Pressesprecherin der Polizeidirektion. Außerdem steht der Oderwitzer im Verdacht, sich der Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten, der Körperverletzung, der Freiheitsberaubung und der Bedrohung strafbar gemacht zu haben. „Das alles wird derzeit geprüft“, so Martyna Fleischmann. „Eine abschließende rechtliche Würdigung erfolgt aber erst nach dem Ende der Ermittlungen und der Abgabe des Verfahrens durch die Staatsanwaltschaft.“

Der Oderwitzer hatte sein Haus verbarrikadiert und seinen 86-jährigen Vater im Haus festgehalten. Der Polizei, die von der Mitarbeiterin eines Pflegedienstes von der Situation in Oberoderwitz informiert worden war, gelang es erst nach stundenlangen Verhandlungen, den Mann zum Aufgeben zu bewegen. Er wurde nach einer Begutachtung durch eine Ärztin in ein Fachkrankenhaus eingewiesen. An dem Einsatz in Oberoderwitz waren mehrere Streifen des örtlichen Reviers und des Einsatzzuges, Beamte des Landeskriminalamtes sowie Hundeführer der Polizeidirektion Dresden und Ermittler der Kriminalpolizei beteiligt.

Ob sich der Oderwitzer noch immer im Krankenhaus befindet, ist unklar. Für die Polizei endete mit der Überstellung des Mannes in das Fachkrankenhaus die Zuständigkeit. Der Landkreis wiederum könne aus Datenschutzgründen keine Auskunft dazu geben, heißt es aus der Pressestelle. Die Einweisung des Mannes nach dem Vorfall in ein Fachkrankenhaus habe außerdem nicht in Verantwortlichkeit des Landratsamtes Görlitz gelegen, so Kreissprecherin Gerlind Walter. Ins sächsische Krankenhaus Großschweidnitz ist diese Einweisung jedenfalls nicht erfolgt. Laut Falk Baumgärtel, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit im Krankenhaus Großschweidnitz, ist dort über diesen Vorgang nichts bekannt. „Der Patient ist wohl in eine andere Klinik gekommen“, so Baumgärtel. (SZ/se)