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Erfolgsmodell Tippelmarkt

Der Umzug vom Ober- zum Untermarkt in Görlitz kommt bei Töpfern und Besuchern gut an. Es kommen sogar mehr Gäste als 2016.

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© nikolaischmidt.de

Von Ingo Kramer

Görlitz. Im Vorfeld war Ines Franke aus dem südbrandenburgischen Crinitz schon ein bisschen skeptisch über den Umzug des Tippelmarktes. Nun hat sie ihren Stand direkt vor der Dreifaltigkeitskirche aufgebaut – und ist vollauf zufrieden: „Ich habe einen guten Platz erhalten und so viel verkauft wie in anderen Jahren auch.“ Der Görlitzer Markt sei jedes Jahr mit Abstand ihr Bester: „Die Atmosphäre ist toll und die Leute auch.“ Nicht so hochnäsig wie die Großstädter. Selbst das Wetter hat an beiden Tagen mitgespielt: Nicht zu heiß, nicht zu kalt, kein Regen, keine pralle Sonne.

Fotos vom Tippelmarkt

Aufstellung für den Einzug der Töpfer.
Aufstellung für den Einzug der Töpfer.
Einzug der Töpfer auf dem Untermarkt: Mit dabei war auch Oberbürgermeister Siegfried Deinege (Mitte) , der den Markt dann eröffnete.
Einzug der Töpfer auf dem Untermarkt: Mit dabei war auch Oberbürgermeister Siegfried Deinege (Mitte) , der den Markt dann eröffnete.
Ihm folgten die Töpfer.
Ihm folgten die Töpfer.
Auch in historischer Kleidung.
Auch in historischer Kleidung.
Seit Langem fand der Tippelmarkt wieder auf dem Untermarkt statt.
Seit Langem fand der Tippelmarkt wieder auf dem Untermarkt statt.
Zum Auftakt am Sonnabend spielten die Landskron Herolde.
Zum Auftakt am Sonnabend spielten die Landskron Herolde.
Die schlesische Fahne durfte nicht fehlen.
Die schlesische Fahne durfte nicht fehlen.
Der singende Töpfermeister Günther Meißner bei der Arbeit.
Der singende Töpfermeister Günther Meißner bei der Arbeit.
Über 60 Händler boten ihre Töpferwaren zum Verkauf an.
Über 60 Händler boten ihre Töpferwaren zum Verkauf an.
In verschiedensten Ausführungen-
In verschiedensten Ausführungen-
Das Angebot zog viele Besucher an.
Das Angebot zog viele Besucher an.

So wie ihr geht es ganz vielen der 67 Handwerksbetriebe, die dabei sein dürfen. Michael Renz von der gleichnamigen Töpferei aus Burkau steht diesmal in der Brüderstraße. „Hier läuft es sehr gut, die Leute schauen, aber sie kaufen auch.“ Der Umzug habe ihm keinerlei Nachteile gebracht: „Es läuft so gut wie in anderen Jahren.“ Friedmar Oswald mit seiner Töpferei Gagel aus Göda bei Bautzen ist schon zum 19. Mal dabei, also von Anfang an – und ohne Unterbrechung. Er steht diesmal vor der Börse am Untermarkt. „Hier ist es super, die Kunden sagen das auch“, berichtet er. Der Obermarkt sei ein großer Platz, wie es sie in jeder Stadt gibt: „Aber der Untermarkt ist so schön individuell.“ Auch Töpfermeister Günter Meißner aus Trebus hat seinen Platz am Untermarkt. „Der Obermarkt hat auch seinen Reiz, aber hier unten ist es schöner und auch geschützter.“ Außerdem stehe der Obermarkt nun zum Parken zur Verfügung, sodass die Marktbesucher schneller einen Parkplatz finden.

Damit ist das neue Konzept des Görlitzer Kulturservice, der den Markt zum zweiten Mal organisiert, voll aufgegangen. Kulturservice-Leiter Benedikt Hummel ist zufrieden: „Die Atmosphäre ist fantastisch und das Wetter ideal für Veranstaltungen.“ Wäre es heißer, würden mehr Leute an den See fahren. Letztlich schätzt er die Besucherzahlen deutlich höher ein als beim Hitze-Tippelmarkt 2016: Damals waren es 12 000, diesmal 15 000. Geschätzt, versteht sich. Offizielle Zählungen gibt es nicht.