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Erfolgsgeschichte auf dem Czorneboh

Ein Jahr nach der Eröffnung zieht der Wirt eine positive Bilanz – und hat bereits neue Pläne für das Haus in Cunewalde.

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© Uwe Soeder

Von Katja Schäfer

Cunewalde. Schmunzelnd schüttelt Elmar Ladusch über sich selbst den Kopf. Über seine Fehleinschätzung. Er habe ja gedacht, die Czorneboh-Baude mit viel weniger Leuten betreiben zu können, sagt der Wirt und erzählt: „Gestartet sind wir nur zu viert.“ Mit seiner Lebensgefährtin Angelika Borrmann sowie Tochter und Sohn eröffnete er die Bergbaude vor genau einem Jahr wieder, nachdem die Stadt Bautzen als Eigentümer das Haus saniert hatte. „Anfangs mussten wir einiges lernen“, gesteht Ladusch ein.

Denn der Ansturm war gleich zu Beginn groß – und ist nicht wirklich zurückgegangen. „Im Winter war’s zwar etwas ruhiger. Und wir waren unsicher, wie es danach weitergeht. Aber seit März kommen schon wieder mehr und mehr Gäste“, berichtet Elmar Ladusch. Das Team kann also so groß bleiben, wie es inzwischen ist. Zwölf Leute umfasst es. Neben dem Wirt, seiner Partnerin und seinen Kindern gehören jetzt vier Festangestellte und vier geringfügig Beschäftigte dazu.

Typische Ausflugsgaststätte

„An den Wochenenden arbeiten wir alle“, berichtet der Wuischker. Denn die Sonnabende und Sonntage sind immer gut besucht. Bei schönem Wetter bleibt Sonntagmittag kein Stuhl frei. Der Bauden-Wirt empfiehlt: „Wer sichergehen will, einen Platz zu bekommen, sollte spätestens eine Woche vorher anrufen.“ Oder außerhalb der Hauptzeit kommen. „Warmes Essen gibt’s den ganzen Tag durchgehend. Küchenschluss ist etwa eine halbe Stunde, bevor wir schließen“, betont Ladusch.

Wer in der Baude keinen Platz findet, kann sich am Imbiss stärken, wo es unter anderem Würstchen, Bier, Kaffee und Kuchen gibt. Das Haus auf dem Czorneboh ist aber nicht nur am Wochenende gut besucht. Auch in der Woche kommen Wanderer und Radfahrer auf den Berggipfel. Das sei aber stark wetterabhängig, sagt Elmar Ladusch: „Wir sind eine Ausflugsgaststätte. Da merkt man jede dunkle Wolke am Himmel.“

Wildgerichte besonders beliebt

Besonders beliebt bei den Gästen sind Wildgerichte. Aber auch Roulade und Schnitzel gehen immer gut, berichtet der Bauden-Chef. Er betont: „Bei uns wird nach wie vor alles frisch gemacht. Dadurch kann es mal ein bisschen länger dauern, bis das Essen auf dem Tisch steht.“ Frisch gemacht bedeutet zum Beispiel, dass die Schnitzel vom Küchenteam geschnitten, geklopft und paniert werden. Sie kommen erst in die Pfanne, wenn jemand eins bestellt. Letzteres gilt ebenso für die Bratkartoffeln.

Auch für Feiern wird die Baude gern genutzt. „In der Weihnachtszeit hatten wir jede Woche mindestens zwei“, berichtet Elmar Ladusch. Für den diesjährigen Schuleintritt stehen schon jetzt drei Feiern im Bestellbuch. „Es gab etliche weitere Anfragen. Aber mehr geht nicht“, sagt der Wirt. Eine Hochzeit hat bisher noch niemand bei ihm und seinem Team gefeiert. Aber für den Sommer ist die Erste geplant.

Platz für Hochzeiten schaffen

Um für Feste künftig bessere Bedingungen bieten zu können, möchte Elmar Ladusch dieses Jahr gern den großen Erdgeschossraum im steinernen Teil der Baude herrichten. Gegenwärtig befindet er sich im Rohbauzustand. Der Wirt will darin keine zusätzlichen Plätze für Tagesgäste schaffen, sondern die Fläche für Feiern nutzen. Bis zu 80 Personen hätten darin Platz, schätzt er. Das sei genau die Größe vieler Hochzeitsfeiern. „Wir würden alle Arbeiten selbst erledigen“, sagt Ladusch. Da er jedoch nicht Eigentümer der Immobilie ist, sind Abstimmungen mit Bautzen nötig, ehe es losgehen kann.

Daran, die Gästezimmer der Baude wieder nutzbar zu machen, ist derzeit nicht gedacht. Geplant sind hingegen etliche Veranstaltungen für dieses Jahr, unter anderem Tanzabende, ein Liedernachmittag, Wein- und Bierverkostungen und weihnachtliches Turmblasen.

Ein Jahr nach der Wiedereröffnung zeigt sich der Czorneboh-Wirt völlig zufrieden mit der Lage. „Die Baude zu übernehmen, war für uns genau die richtige Entscheidung“, sagt er voller Überzeugung.