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Erfolg mit Zahnersatz

Die Konkurrenz ist hart. Dennoch ist die Zahntechnik Schütz aus Oberfrauendorf auf Expansionskurs.

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© Frank Baldauf

Von Maik Brückner

Glashütte. Nur ein Summen ist zu hören. Hinter Stefan Fenske arbeitet ein Gerät, das auf den ersten Blick wie eine zu groß geratene Mikrowelle aussieht. Doch damit hat es nichts gemein. Es handelt sich um einen 3-D-Drucker. Dieser druckt gerade nach Vorgaben des daneben stehenden Computers und mit Hilfe von UV-Strahlen eine Zahnschiene aus Kunstharz. Diese entsteht Schicht für Schicht. In eineinhalb Stunden werden bis zu 400 Schichten übereinandergedruckt, erläutert der Zahntechniker. Der Drucker kann auch Modelle von Gebissen herstellen, auf denen dann der ebenfalls in der Firma hergestellte Zahnersatz aufgesetzt werden kann, um diesen noch genauer zu bearbeiten, erklärt Stefan Fenske.

Juniorchef Tillmann Schütz zeigt den neuen Fertigungsraum.
Juniorchef Tillmann Schütz zeigt den neuen Fertigungsraum. © Frank Baldauf
Hinter dem Firmensitz entsteht ein neuer großer Parkplatz.
Hinter dem Firmensitz entsteht ein neuer großer Parkplatz. © Frank Baldauf

Der 29-Jährige leitet die computerunterstützte Fertigung (Cad/Cam) der in Oberfrauendorf tätigen Zahntechnik Schütz. Diese hat sich auf die Herstellung von Zahnersatz wie Kronen, Brücken, Schienen und Prothesen spezialisiert. Der knapp 12 000 Euro teure 3-D-Drucker ist eine der letzten größeren Investitionen der Firma. Solche Anschaffungen werden immer wichtiger, erklärt Juniorchef Tillmann Schütz. Denn der Zahnersatzmarkt ist hart umkämpft. Ausländische Firmen drängen auf den Markt. Allein die aus China haben nach seiner Einschätzung einen Marktanteil von zehn Prozent. Das Erfolgsrezept der Asiaten sei der Preis. Um gegen die Billigkonkurrenz bestehen zu können, setzt die Oberfrauendorfer Firma auf einen Maßnahmenmix, zu dem neben Qualität und Service auch die Schnelligkeit gehört.

Schickt ein Zahnarzt beispielsweise einen Abdruck einer Krone ein, können die Oberfrauendorfer den Zahnersatz in vier bis fünf Tagen liefern, auf Wunsch in Metall, Kunststoff, Glaskeramik oder Zirkon, einem keramischen Verbund. Hat der Zahnarzt die Krone bereits digital ausgemessen und die Daten via Internet an die Zahntechniker gesendet, gehe es noch schneller, erläutert Firmensprecherin Freyja Ulbrich. Gehen die Daten bis zum Nachmittag ein, könne die Krone am nächsten Tag in den Versand gehen. Viele Zahnärzte schätzen diese Schnelligkeit, ergänzt sie.

Grenzüberschreitende Kooperation

Diese gewährleistet die Firma auch über ihre Tochterfirmen in Riesa, Dresden, Erfurt, Zwickau und Ohrdruf. Zudem kooperiert das Unternehmen mit anderen Firmen. Es ist Teil des Verbundes Dental Guilds, zu dem elf Unternehmen mit insgesamt 33 Standorten gehören. Wo es geht, helfe man sich, sagt Schütz. Außerdem habe seine Firma begonnen, auf dem tschechischen Markt Fuß zu fassen. Schütz kooperiert mit Zahnärzten in den Regionen Usti (Aussig) und Teplice (Teplitz). Um die Sprachbarriere zu überwinden, stellte Schütz Zahntechniker aus Böhmen ein.

Bisher hat die Geschäftsführung es gut verstanden, die Firma zu führen. Seit der Gründung vor 25 Jahren ist das Unternehmen stetig gewachsen. Mit der Zahl der Beschäftigten ging es in den letzten Jahren nach oben. Beschäftigte das Unternehmen bei Gründung drei Mitarbeiter, so sind es aktuell 40 Mitarbeiter am Stammhaus und knapp 40 weitere in den fünf Außenstellen. Weitere Einstellungen sind geplant, sagt Juniorchef Tillmann Schütz. Doch nicht nur deshalb stockt die Firma erneut auf. Eine Terrasse wird gegenwärtig zu einer weiteren Werkstatt umgebaut. Hier entstehen fünf Arbeitsplätze, die Ende Mai bezogen werden sollen. Drei werden von Mitarbeitern besetzt, die bereits im Haus arbeiten und für die sich die Arbeitsbedingungen verbessern sollen. Die zwei anderen sind für Neubesetzungen vorgesehen. Und da die meisten Mitarbeiter mit dem Auto kommen, wird gegenwärtig auch noch der Parkplatz erweitert.

Zu Schütz’ Firmenphilosophie gehört es, dass man sich von Interessierten gern über die Schulter schauen lässt. Möglich ist das wieder an diesem Sonnabend.

Tag der offenen Tür am 6.5., 9-16 Uhr, Facharzt Dr. Thomas Grimm referiert 10.30 Uhr über Implantate, 13.30 Uhr gibt das DRK eine Einführung in die Erste Hilfe.