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„Er war ein wunderbarer Mensch!“

Dynamo-Idol Reinhard Häfner ist tot. Der Radeberger Alfons Saupe war bis 1990 Chef von Dynamo Dresden. Und hatte eine ganz besondere Beziehung zu ihm.

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© Robert Michael

Von Jens Fritzsche

Radeberg. Der Schock ist ihm anzumerken. „Ich habe es gerade im Radio gehört, Reinhard Häfner ist gestorben“, sagt Alfons Saupe leise.

Der Radeberger Alfons Saupe war als Dynamo-Boss bis 1990 der Chef von Reinhard Häfner..
Der Radeberger Alfons Saupe war als Dynamo-Boss bis 1990 der Chef von Reinhard Häfner.. © Thomas Kretschel

Der Radeberger Saupe war von 1986 bis zum September 1990 Geschäftsführer der Oberliga-Fußballer von Dynamo Dresden. Und er war es auch, der 1988 Dynamos Mittelfeld-Idol Reinhard Häfner zum Fußballtrainer bei Dynamo gemacht hatte. Zunächst als Assistent des damaligen Cheftrainers Eduard Geyer.

Ein mutiger Schritt, denn kurz zuvor hatte Reinhard Häfner eben noch als Spieler auf dem Rasen gestanden. Aber –  das hatte Alfons Saupe damals natürlich nicht ahnen können – es war im Prinzip der Grundstein dafür, dass Dynamo 1991 den Sprung in die Bundesliga schaffte. Denn 1990 hatte Saupe den Co-Trainer Häfner dann zum Chef befördert. Und der holte gemeinsam mit seinem Assistenten Hartmut Schade – bekanntermaßen auch Radeberger – in der Saison 1909/91 Pokalsieg und vor allem den Meistertitel, der den Aufstieg in die nun gesamtdeutsche Bundesliga bedeutete.

Eine ganz besondere Beziehung

Es war also durchaus eine ganz besondere Beziehung zwischen Alfons Saupe und Reinhard Häfner. Eine Verbindung, die auch all die Jahre nie abgebrochen war. „Er war ein wunderbarer Mensch – einer, auf den man sich immer verlassen konnte“, sagt Alfons Saupe. Und natürlich war er auch ein sehr guter Spieler gewesen, schiebt er hinterher. Und weil Saupe schnell gespürt hatte, dass Häfner als „alter Hase“ in der Mannschaft immer ein offenes Ohr „und vor allem ein offenes Herz für die jungen Spieler hatte, fand ich eben auch, dass er ein guter Trainer werden könnte“, beschreibt der Radeberger. Und sollte sich nicht irren. „Er hätte eine große Trainer-Karriere machen können, hätte man ihm nach dem erfolgreichen Bundesliga-Aufstieg nicht einfach von der Bank gekippt“, klingt Alfons Saupe bitter. „Denn von diesem Schlag hat sich Reinhard nie mehr so richtig erholt“, ist er überzeugt.

Getroffen haben sich die beiden regelmäßig. „Und wir hatten immer viel Spaß, wenn wir an die alten Zeiten zurückgedacht haben“, sagt Alfons Saupe – mit Wehmut in der Stimme. Aber diese Geschichten werden bleiben. Diese Geschichten von Reinhard Häfner.