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Er stand für die Talsperre Malter

Michael Grabs hat sich viele Jahre für die Sicherheit am Wasser engagiert. Sein Tod hinterlässt eine große Lücke.

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© Archiv: Egbert Kamprath

Von Franz Herz

Dippoldiswalde. Wie viele Insektenstiche hat er wohl gekühlt? Wie viele Badegäste an der Talsperre Malter mit seiner Umsicht vor Unfällen bewahrt? Michael Grabs war viele Jahre als leitender Rettungsschwimmer für die Sicherheit und Ordnung von Tausenden Badbesuchern im Strandbad Seifersdorf, dem meistbesuchten an der Talsperre, verantwortlich. Nun ist er im Alter von 58 Jahren einer schweren Krankheit erlegen, wie seine Familie informierte.

Seit den 1980er-Jahren engagierte sich Grabs bei der DRK-Wasserwacht in Paulsdorf. Er hat dort den Nachwuchs ausgebildet und die Paulsdorfer Gruppe geleitet. Er arbeitete auch auf der Wasserwacht-Landesebene, war Mitglied der Landesleitung und Landesausbilder für Motorboote. „Er hatte immer einen Witz parat, hat aber auch bestimmt seine Ziele verfolgt“, sagt Markus Müller, der heutige Vorsitzende der Wasserwacht Paulsdorf. „Er hinterlässt bei uns eine große Lücke.“

1997 hat Grabs sein Hobby zum Beruf gemacht und begonnen, hauptamtlich als Rettungsschwimmer zu arbeiten. Im Sommer war er für das Bad in Seifersdorf verantwortlich. Im Winter hat er im Erlebnisbad gearbeitet. Michael Grabs stand wie kaum jemand anders für die Talsperre Malter. „Jeden Morgen in der Badesaison habe ich zuerst mit ihm beraten, was zu tun ist. Er konnte das Wetter an der Talsperre und seine Entwicklung im Tageslauf sehr gut einschätzen“, sagt Klaus Kaiser, Geschäftsführer der Weißeritztal-Erlebnisgesellschaft, für die Grabs gearbeitet hat. Grabs hat sich um die Sauberkeit im Bad gekümmert und saß auf dem Turm mit dem Fernglas, um zu kontrollieren, ob auf der Liegewiese und im Wasser alles in Ordnung ist. Vor allem auf die Kinder hatte er sein wachsames Auge.

Grabs stammt aus Görlitz und war in seiner Jugend Leistungsschwimmer. Beruflich schlug eine andere Richtung ein und hat Agrotechniker gelernt. Aber dem Wassersport ist er in seiner Freizeit immer verbunden geblieben. Das änderte sich auch nicht, als er ins Osterzgebirge umgezogen ist, weil er seine Frau kennengelernt hat, die aus Geising stammt. Grabs hinterlässt seine Familie mit zwei erwachsenen Töchtern.

Trauerfeier am 3. 2., 11 Uhr, Trauerhalle Höckendorf