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Er gibt in Hochkirch den Ton an

Norbert Menter ist neuer Chef der Heimatgruppe. Die ist jetzt gleich zweimal zu erleben.

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© Carmen Schumann

Von Carmen Schumann

Hochkirch. In den letzten Tagen hat Norbert Menter besonders häufig mit seiner Trompete geübt. Denn zurzeit stehen mehr Auftritte an als sonst. Schon heute Abend wird die Oberlausitzer Heimatgruppe Hochkirch, deren Vorsitzender der Pommritzer ist, in der Hochkircher Kirche zu erleben sein. „Unser Konzert gilt als öffentliche Übungsstunde und ist gleichsam die Generalprobe für unseren Auftritt zum Tag der Oberlausitz“, sagt Norbert Menter. Dieser wiederum findet am Freitag auf dem Weichaer Hof statt und ist mit einem „Teichelmauke-Essen“ verbunden, einer der traditionellen Leibspeisen der Oberlausitzer. Das ist Kartoffelmus mit Fleischbrühe.

Dass Norbert Menter jetzt häufiger sein Instrument erklingen lässt, hat auch noch einen anderen Grund: „Wir studieren zurzeit einen neuen Titel ein – Sierra Madre“, sagt der Trompeter. Und dabei käme es besonders auf die hohen Töne an, die gar nicht so einfach zu treffen seien. Der neue Titel wurde auf Wunsch der jüngeren Gruppenmitglieder ins Repertoire aufgenommen. Norbert Menter ist froh, dass sich die Heimatgruppe in letzter Zeit stark verjüngt hat. „Rund ein Drittel unserer 20 Mitglieder sind Neuzugänge“, sagt der Vereinsvorsitzende. Die jüngsten Mitglieder – Adrian und Miriam – sind erst sieben Jahre alt, der älteste Sänger ist 77. Es ist Helmut Bischoff, der der Heimatgruppe seit 1958 angehört. Er hatte das Amt als Vereinsvorsitzender zum Jahresende 2014 an Norbert Menter abgegeben. Aber auch der neue Vereinsvorsitzende ist ein langjähriges Mitglied. „Ich bin seit dem 22. September 1962 dabei“, sagt der 67-jährige Norbert Menter stolz.

Auch Mundart im Programm

Als Zwölfjähriger hatte er von dem sehr rührigen Pionierleiter seiner Schule eine Trompete zum Üben bekommen. Er gehörte zunächst einer Fanfarengruppe und später dann der Kulturgruppe Hochkirch an. Heute als Vereinsvorsitzender ist er vor allem für die organisatorischen Dinge zuständig, zum Beispiel für die Planung der Auftritte. Doch wichtig sei es auch, die Mitstreiter immer wieder neu zu motivieren, den Spaß an der Sache hochzuhalten.

Das Repertoire stellt er gemeinsam mit der musikalischen Leiterin, Renate Klinger, zusammen. Auch sie war schon als Jugendliche in der Heimatgruppe und ist nach einer längeren Pause vor fünf Jahren wieder mit dazu gestoßen. Durch ihre Vermittlung konnte das Hochkirch-Lied, das zunächst nur als Gedicht eines unbekannten Autors vorhanden war, durch Heiner Röthig vertont werden. „Dieses Lied singen wir in unseren Programmen immer als erstes“, sagt Norbert Menter. Zum Repertoire gehören auch Lieder in Oberlausitzer Mundart. Norbert Menter hatte im Motorenwerk Cunewalde gelernt und einige Jahre gearbeitet. „Da habe ich viel von der Mundart aufgeschnappt“, sagt er. Und wer von den Hochkirchern diesen Dialekt nicht beherrscht, eignet ihn sich eben an wie eine Fremdsprache.

Reisen mit dem Wohnmobil

Norbert Menter war bis zur Rente Filialleiter einer Werkzeugfirma in Niedergurig. Mit seiner Frau Rosemarie, die in Hochkirch Grundschullehrerin war, reist er jetzt gern mit dem Wohnmobil umher. Zuletzt waren sie in Norwegen. Doch zu lange können die Reiselustigen nicht bleiben, denn die allwöchentlichen Übungsstunden wollen Norbert und Rosemarie Menter nicht gerne verpassen. Auch Rosemarie Menter ist mit dabei. Sie führt als Moderatorin durch das Programm. Geübt wird in der Grundschule. Dafür, dass die Gemeinde den Raum zur Verfügung stellt, ist Norbert Menter sehr dankbar. Dass seine beiden Kinder und die Enkel nicht so auf Volksmusik stehen, damit hat er sich abgefunden.

Das Konzert heute in der Kirche Hochkirch zusammen mit dem Posaunenchor beginnt um 19 Uhr.

Der Auftritt am Freitag in Weicha beginnt um 18 Uhr.

Die Heimatgruppe Hochkirch tritt auch am 29. August beim Fest der singenden Dörfer in Soritz auf.