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Epesa voll von den Socken

In der sächsischen Textilindustrie steht eine Übernahme ins Haus. Weil es für einen Firmenchef keine Nachfolge gibt, sichert nun ein anderes Unternehmen Arbeitsplätze.

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© dpa

Hohenstein-Ernstthal. Das Strumpfwerk Lindner in Hohenstein-Ernstthal setzt seinen Expansionskurs fort und rettet durch eine Firmenübernahme mehr als 20 Arbeitsplätze. Nach der Firma Venocare-Med aus Sulzburg im Schwarzwald im vorigen Jahr übernimmt das Unternehmen nun die vor der Schließung stehende Epesa GmbH aus Leukersdorf im Erzgebirgskreis. „Wir erhoffen uns eine Ausweitung des Umsatzes“, sagte Thomas Lindner, Geschäftsführer des Familienunternehmens.

Wie der Firmenchef erläuterte, werden bis zum März 21 Beschäftigte und 36 Maschinen sowie die Kundenbeziehungen übernommen. „Keiner verliert seinen Arbeitsplatz“, sagte Lindner. Der Verband der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie (vti) lobte dies als gute Lösung. „Obwohl es diesmal keine klassische Nachfolgeregelung im Sinne des Weiterbestehens von Epesa ist, bleiben Know-how, Arbeitsplätze und Produktionskapazitäten unmittelbar in der Region erhalten“, sagte vti-Geschäftsführer Peter Werkstätter.

Die Epesa GmbH steht vor dem Aus, weil Geschäftsführer Rolf-Jürgen Hauer in den Ruhestand gegangen ist und sich kein Nachfolger gefunden hat. Nach Hauers Worten werden weitere acht Beschäftigte zum Strumpfhersteller Breitex nach Dittersdorf (Erzgebirgskreis) wechseln und die übrigen Mitarbeiter in den Ruhestand gehen. „Ich bin froh, dass es für viele meiner Mitarbeiter im gewohnten Beruf bei Lindner weiter geht“, sagte Hauer.

Sowohl die Maschinen als auch die Arbeitskräfte sollen am Stammsitz in Hohenstein-Ernstthal integriert werden. Dorthin hatte Lindner bereits das Großhandelsunternehmen Venocare-Med verlagert. „So ein Umzug ist eine große Herausforderung“, sagte Firmenchef Lindner. Das auf Medizin- und Sportprodukte spezialisierte Unternehmen hat dafür nach Angaben des Geschäftsführers ein Nachbargelände nutzbar gemacht. Dies sei unter anderem auch dafür notwendig gewesen, um Lagerkapazitäten für den Online-Shop zu erweitern. (dpa)