Von Jana Ulbrich
Es ist noch ein bisschen mühsam in diesem Jahr auf dem neuen Erdbeerfeld am Stadtrand von Bautzen. Landwirt Matthias Domanja hat die anderthalb Hektar große Fläche neu gepflanzt. Im ersten Jahr tragen die Pflanzen noch etwas spärlicher. Auch Hitze und Trockenheit schmälern in diesem Sommer die Erträge. „Dafür sind die Erdbeeren aber herrlich süß und aromatisch“, schwärmt Ursula Dutschmann. Jeden Tag von früh um acht bis nachmittags um fünf und sonntags bis um zwölf betreut die 67-Jährige das Erdbeerfeld an der B 6, teilt Körbe aus, verkauft nebenbei auch Gurken, Tomaten und vieles andere aus Domanjas Landwirtschaftsbetrieb, und wenn sie gerade Zeit hat, hilft sie den älteren Leuten beim Pflücken.
„Es kommen wieder viele zum Selber pflücken“, freut sich Ursula Dutschmann, „viel mehr als in den Jahren zuvor.“ Selber pflücken ist wieder schwer angesagt, nicht nur bei den Älteren, die das schon immer gern machen, sondern auch bei jungen Leuten und Familien mit Kindern. „Naturerlebnis pur und die reinste Erholung“, so bringt es Rainer Wichor auf den Punkt. „Und preiswert ist es auch.“ Der Bautzener hat gerade den zweiten Spankorb vollgepflückt. Seine Frau will am Nachmittag Marmelade kochen, erzählt er.
Wer das auch noch vor hat, der sollte sich allerdings beeilen. Bei diesem Wetter, sagt Matthias Domanja, werden die Beeren schneller reif – und meistens auch gleich alle auf einmal. Höchstens noch bis Ende nächster Woche können die späten Sorten geerntet werden, schätzt er. Obstbauer Bernhard Stolle in Schirgiswalde rechnet nur noch bis zu diesem Wochenende. Das Erdbeerfeld vom Gut Kaschwitz in Bischofswerda ist bereits abgeerntet, auch bei Martin Wahode in Demitz-Thumitz ist nichts mehr zu holen. „Die Ernte ist in diesem Jahr ohnehin nicht sehr üppig ausgefallen“, sagt er.