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Endlich wieder spielen in den Klotzscher Höfen

Vier Jahre wurde im Wohngebiet gebaut. Die Anwohner freuen sich nun über die Anlage. Und über neue tierische Nachbarn.

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© Sven Ellger

Von Ariane Heinen

Jason und William klettern auf dem neuen Gerüst ganz bis nach oben. Sie freuen sich, dass sie den Spielplatz an ihrem Haus endlich richtig benutzen können. „Bis vor zwei Wochen waren noch Absperrbänder um den Spielplatz“, sagt Jasons Mutter Romy Göhler. Der Spielplatz ist Teil des Kirschhofs am Göhrener Weg in Klotzsche. Bis Ende August wurde das Außengelände mit Grünfläche und Spielplatz gebaut.

Damit endet nun die umfangreiche Sanierung der Klotzscher Höfe. Sie war das größte Bauprojekt der Sächsischen Wohnungsgenossenschaft Dresden (SWGD). Die Plattenbauten aus den 1980er-Jahren sollten moderner werden, mit besserer Ausstattung und mehr Platz. 2014 wurde als Erstes der Lindenhof fertiggestellt. 2015 folgte der Sonnenhof. In allen drei Höfen gibt es nun insgesamt statt vorher 559 nur noch 500 Wohnungen. Ende 2016 zogen die ersten Bewohner wieder ein. Insgesamt hat die SWGD 33 Millionen Euro investiert.

Für die Kinder im Karree hat sich die Investition eindeutig gelohnt. Und auch Romy Göhler freut sich, dass der Hof endlich fertig ist. Sie zog mit ihrem Sohn im Dezember nach Klotzsche, um näher an ihrer Arbeit zu leben. „Da waren die Balkone noch nicht mal dran“, sagt sie. Ihre Nachbarin Lydia Hanus ist erst vor etwa vier Monaten von der Alexander-Herzen-Straße hergezogen, die nur ein paar Ecken weiter liegt. „Der Hof ist sehr schön geworden. Er ist jetzt das Beste hier“, sagt die 31-Jährige.

Die Vorstände der SWGD, Mathias Schulze und Torsten Munk, freuen sich mit den Mietern. Sie wissen, dass die Sanierung nicht immer leicht war. Viele Mieter lebten während der vier Jahre in Ausweichwohnungen. Die beiden Chefs sind aber überzeugt, dass sich die Geduld ausgezahlt hat. Die Klotzscher Höfe bieten nun mehr Lebensqualität. Dabei haben die Planer auch auf die Fledermäuse Rücksicht genommen. Die Tiere nisten schon seit Jahren an den Fassaden. Deshalb wurden spezielle Nistkästen für verschiedene Arten angebracht. In diesem Frühjahr hatten sich schon wieder etwa 1 000 Tiere angesiedelt.

Seit 2010 wurde die Sanierung geplant. Nun erinnert kaum etwas an früher. „Wer vergessen hat, wie es hier mal aussah, für den haben wir noch die Bilder von vorher“, sagt Mathias Schulze. Die Vorstände hoffen, mit dem Projekt nicht nur die Mieter überzeugt zu haben. Der Großvermieter ist für den Deutschen Bauherrenpreis nominiert, der im Februar 2018 verliehen wird.