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Endlich wieder ein Maibaum

Nach einer Pause setzt der Steinigtwolmsdorfer Jugendverein Concordia seine Tradition fort. Und wagt auch selber einen Neuanfang.

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© Rocci Klein

Von Constanze Knappe

Steinigtwolmsdorf. An die 15 Meter wird der Maibaum hoch sein, den der Jugendverein Concordia am 30. April auf dem Marktplatz in Steinigtwolmsdorf setzen will. Die Tradition gibt es seit Anfang der 1990er Jahre. Im vorigen Jahr wurde sie jedoch ausgesetzt. Mancher im Dorf befürchtete da schon, dass es mit dem Maibaum in Steinigtwolmsdorf für immer vorbei sein könnte. Doch dem ist nicht so. Am Sonnabend ab 18 Uhr will der Jugendverein einen Maibaum aufstellen und das auch feiern. Vereinsmitglieder kümmern sich um Getränke, Fischsemmeln und Musik, es wird gegrillt. „Willkommen ist jeder aus dem Dorf, egal in welchem Alter“, sagt Ronald Krenz.

Der 23-Jährige ist seit Juni vorigen Jahres im Jugendverein. Er war am Sonnabend dabei, als 15 junge Leute die Girlande für den Maibaum gebunden haben. Die besteht aus Tannenreisig. Vorab wurden Verwandte und Bekannte angesprochen und am Freitag frisches Tannenreisig in den Wäldern gesammelt. Am Sonnabend musste sogar noch Nachschub her. 20 Meter lang ist die Girlande, die den Maibaum schmücken wird. Den ganzen Tag über war die Jugend damit befasst. Jetzt freuen sich alle auf das Fest am Sonnabend. Bis zum 1. Juni bleibt der Maibaum stehen.

Mit der ersten größeren Veranstaltung wagt der Jugendverein Concordia in Steinigtwolmsdorf einen Neuanfang. Seine Wurzeln reichen bis ins Jahr 1900 zurück, 1992 wurde der Verein wiedergegründet. Über viele Jahre stellte er Freizeitaktivitäten für die Dorfjugend auf die Beine. Leider interessierte die sich immer weniger dafür. Als von einst 45 Mitgliedern nur 15 übrigblieben und zudem in die Jahre gekommen waren, war Ende 2014 von Auflösung die Rede.

Die ist vom Tisch, doch für die Neuen war es zu kurzfristig, 2015 auf die Schnelle das Maibaumsetzen zu organisieren. Inzwischen fand man sich im Jugendclub für den Neustart zusammen: 20 Leute im Alter von 15 Jahren bis Mitte 20 aus Steinigtwolmsdorf, Ringenhain und Weifa. Gemeinsam wollen sie etwas dafür tun, dass im Dorf für die Jugend wieder etwas los ist. Sie hoffen aber auch, dass andere Jugendliche nicht nur Lust auf Party haben, sondern Interesse für den Jugendclub überhaupt. Dessen Mitglieder treffen sich zum Beispiel zu Spieleabend und Winterwanderung oder sind bei besserem Wetter mit dem Rad unterwegs.