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Endlich Parken ohne Chaos?

Lange haben Anwohner am Campus und am Bahnhof auf eine Lösung gewartet. Nun will das Land ein Parkhaus bauen.

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© Sven Ellger

Von Annechristin Bonß

Am Campus der TU Dresden in der Südvorstadt soll ein Parkhaus entstehen. Das Land plant, dafür das Grundstück an der Ecke Bergstraße/Nöthnitzer Straße zu nutzen. Das befindet sich bereits im Eigentum Sachsens. Derzeit laufen dazu Gespräche mit dem Stadtplanungsamt, bestätigt Andrea Krieger, Sprecherin im Sächsischen Immobilien- und Baumanagement.

Das Vorhaben ist Teil des Parkhauskonzeptes, das Land und Stadt für die Südvorstadt planen. Schon lange warten vor allem die Anwohner darauf. Sie leiden am meisten unter dem Parkplatzchaos. Rund um den Hauptbahnhof stellen tagsüber viele Pendler ihre Autos auf den Straßen ab. Auf dem Campus sind es Studenten und Mitarbeiter der wissenschaftlichen Einrichtungen, die mit dem Auto hierherkommen. Auch gibt es viele Wohngemeinschaften rund um die TU Dresden und die Hochschule für Technik und Wirtschaft. Dann kommen auf eine Wohnung durchaus drei Fahrzeuge, für die ein Stellplatz nötig ist.

Doch lange ließ das Land die Stadt auf das Konzept warten. Nun liegen erste Ideen vor. „Zielstellung ist, den Pkw-Verkehr im Campusgelände zu reduzieren und diesen am Rande des Campus abzufangen“, sagt Andrea Krieger. Dazu müssen Stellflächen am Rande des Campus geschaffen werden, unter anderem in dem neuen Parkhaus. Welche Flächen darüber hinaus dafür genutzt werden könnten und welche Bauarbeiten dafür notwendig sind, wird in den kommenden Monaten diskutiert.

Das Konzept des Bewohnerparkens wird wohl eher nicht für ein Ende des Problems sorgen. Das muss auch Jürgen Stäbener (Linke) zugeben. Im vergangenen Jahr hat die Ortsgruppe seiner Partei mehrere Befragungen dazu durchgeführt. Die Idee: Vor allem auf der unteren Bergstraße und der Hochschulstraße wären solche Bereiche sinnvoll. Dort dürfen nur die Anwohner ihre Autos abstellen. Dafür zahlen sie 30 Euro für ein Jahr oder 50 Euro für zwei Jahre. Der Umfrage nach sprachen sich viele Anwohner für dieses System aus. „Trotzdem können wir das Parkproblem nicht so schnell lösen“, sagt er.

Denn bei einer Bürgerversammlung kamen Bedenken bei den Befürwortern auf. „Wer eine Garage oder einen privaten Stellplatz hat, kauft sich keinen Anwohnerparkausweis“, sagt Jürgen Stäbener. Dann darf derjenige in einer solchen Zone aber auch nicht vor dem Haus stehen. Ausnahmen gibt es nicht. Dieser Aspekt jedoch hat die Bereitschaft der Anwohner geschmälert, sich für die Parkzonen einzusetzen. Dabei hat die Stadt durchaus gute Erfahrungen mit dem Konzept gemacht. An der Zeunerstraße, die ebenfalls an den Campus grenzt, gilt das Anwohnerparken. 200 der Ausweise hat die Stadt derzeit vergeben. Jürgen Stäbener will nun eine erneute Bürgerversammlung organisieren.

Eine weitere Lösung könnte ein weiterer Groß-Parkplatz an der Strehlener Straße sein. Dort, wo einst das alte Betonwerk stand, liegt eine Fläche brach. Die Stadt ist eigentlich in der Pflicht, weitere Stellflächen für das Stadion bereitzustellen. Wenn dort gekickt wird oder Konzerte stattfinden, kommen auch viele Besucher mit dem Auto in die Südvorstadt. Doch bisher fehlt der Stadt das Geld, um daraus einen Parkplatz samt Bezahlautomaten zu machen. Nun werden auch mit dem Land Finanzierungsmöglichkeiten geprüft, sagt Stadtsprecherin Anke Hoffmann.