Von Franz Werfel

Possendorf. Eigentlich hatte Juliane Franke einen ganz anderen beruflichen Weg eingeschlagen. Die gebürtige Altenburgerin studiert nach ihrem Abitur an der Universität Leipzig Sportwissenschaft. Die Uni verlässt sie als diplomierte Sportlehrerin für Reha- und Behindertensport. Und verliebt sich in ihren Mann, den sie in Leipzig kennenlernt.

Zwölf Jahre lang arbeitet Juliane Franke als Sporttherapeutin in einer Rehaklinik. Dann merkt sie, dass irgendetwas nicht stimmt. „Als Kind habe ich gern und viel gemalt, mit dem Studium und dem Beruf hatte ich diese große Leidenschaft aufgegeben“, erzählt sie. Seit sieben Jahren wohnt sie mit ihrer Familie in Wilmsdorf, dort haben sie ein schlankes, hohes Haus gebaut. Irgendwann stellt die 38-Jährige fest, dass ihr etwas fehlt. 2013 greift sie nach langer Pause wieder zum Pinsel. „Ich wollte spüren, ob ich überhaupt noch malen kann.“ Zu ihrer Freude klappt es noch ganz gut. Ganz oben, im Dachgeschoss des Hauses, richtet sie sich ihr Atelier ein. Ihren alten Job gibt sie kurze Zeit später auf – und arbeitet fortan als freischaffende Künstlerin. Sie besucht Kunstzirkel in Dresden, gibt Kurse an der Kreischaer Oberschule – und stellt nun im Possendorfer Rathaus aus.

„Ich bin meinem Mann sehr dankbar, dass er mir das ermöglicht“, sagt Franke. Der Bauingenieur hält ihr den Rücken frei. Und sie ist für ihn, weil er beruflich viel reist, „der Fels in der Brandung“, wie sie sagt. Um Kraftorte, eine stabile Beziehung zwischen Mensch und Umwelt, geht es auch in vielen ihrer Bilder. Mal sind es reale Felder in der Region oder der Tharandter Wald, mal symbolische Bilder, etwa, wenn zwei Hände die Weltenkugel tragen. Und mal sind es abstrakte Linien, die ein helles Licht umkreisen, wie etwa bei dem Titelbild ihrer neuen Ausstellung. Die heißt: „Was die Welt im Inneren zusammenhält“.

Ihre Ausstellung im Possendorfer Rathaus eröffnet Juliane Franke am Montag, dem 31. Mai, um 17 Uhr.
Mehr Infos unterwww.julianestraumbilderwelten.de