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Ende nach über 15 Jahren: Im Freitaler Real-Markt hat der Schlussverkauf begonnen

Von einem Ansturm war gestern gegen Mittag im Freitaler Real-Markt nichts zu spüren. Wer zu dieser Zeit seinen Einkaufswagen durch die Gänge schob, hatte mehr als genug Platz. Dabei wirbt die Metro-Tochter mit „tollen Schließungsrabatten“. Alles muss bis zum 17. Februar raus, heißt es.

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Von Domokos Szabó

Von einem Ansturm war gestern gegen Mittag im Freitaler Real-Markt nichts zu spüren. Wer zu dieser Zeit seinen Einkaufswagen durch die Gänge schob, hatte mehr als genug Platz. Dabei wirbt die Metro-Tochter mit „tollen Schließungsrabatten“. Alles muss bis zum 17. Februar raus, heißt es. Eine Reihe Waren von Autozubehör bis Unterwäsche kostet 20 Prozent weniger. Bei Wein, Elektronik und Zweirädern ist eine Ermäßigung von zehn Prozent drin.

Die Handelskette macht ihre Ankündigung wahr. Nach über 15 Jahren wird Freitals größter Supermarkt geschlossen. Insgesamt trennt sich Real von 33 Häusern bundesweit, manche werden von der Konkurrenz übernommen. An drei Märkten in der Region (Bannewitz, Heidenau, Niederau) hält aber das Unternehmen fest.

Trotzdem habe es logistisch keinen Sinn, die Waren aus Freital auf diese oder andere Häuser zu verteilen, erläutert Real-Sprecher Markus Jablonski – deshalb der Schlussverkauf. Und: „Wir möchten uns mit den Rabatten bei unseren treuen Kunden bedanken“, sagt der Real-Sprecher.

Bis Ende Februar wird Real die Immobilie verlassen. Was aus der großen Halle mit einer Fläche von 5500 Quadratmetern wird, ist noch unklar. Nach SZ-Informationen läuft der Mietvertrag mit einer ausländischen Fonds-Gesellschaft bis Ende 2013. Jablonski sagt zu diesem Thema nur so viel: „Über die Nachnutzung der Immobilie ist noch nicht entschieden worden. Dazu laufen Gespräche mit dem Eigentümer.“ Ideen für die Halle gibt es einige, zum Beispiel war in den letzten Wochen von einem Elektronik-Markt und von einer Freizeitstätte für Jugendliche die Rede.

Freitals OB Klaus Mättig (CDU) hat bereits signalisiert, einem eventuellen neuen Nutzer – wenn es um Bauvorhaben gehe – keine Steine in den Weg zu rollen. Die Kunden jedenfalls bedauern den Wegfall der bewährten Einkaufsmöglichkeit. „Das ist nicht in Ordnung“, sagt der Freitaler Stefan Roßberg, der in der Nähe wohnt.

Aus seiner Sicht hat der Markt nicht zuletzt wegen des benachbarte Berufsschulzentrums und den Wichern-Werkstätten genug Kunden. Nur habe sich ein potenzieller Übernahme-Interessent vom Sanierungsstau abschrecken lassen. Roßberg will künftig bei Real in Bannewitz oder bei Kaufland in Freital einkaufen gehen. Mit dem Auto sei er flexibel. Er gibt aber zu bedenken: Sind das ältere Leute auch?