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Eltern kämpfen für Waldorf-Kita

Bautzen braucht mehr Kindergärten, schließt ein Konzept aber aus.

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© Archivfoto: Uwe Soeder

Bautzen. Bautzen fehlt es laut aktuellem Kita-Bedarfsplan an Betreuungsplätzen. Die Stadt will deshalb zwei neue Kitas bauen. Einen Waldorfkindergarten, für den sich seit Monaten eine Elterninitiative stark macht, möchte man aber nicht. „Die Elterninitiative ist abgelehnt worden, das Risiko erschien uns an dieser Stelle zu hoch“, sagte Finanzbürgermeister Robert Böhmer (parteilos) im jüngsten Stadtrat. Frank Krostag-Florian, einer der Eltern, die extra einen Verein zur Förderung der Waldorfpädagogik in der Oberlausitz gegründet haben, gibt sich mit der erneuten Absage nicht zufrieden. Sie scheint ihm vorgeschoben. Als sich die Initiative 2016 um die Aufnahme in den Kita-Bedarfsplan bemühte, klang die Begründung nämlich anders. Damals sei den Eltern gesagt worden, dass wegen der zurückgehenden Geburten keine weiteren Kindertagesstätten gebraucht werden. Nun ist das Gegenteil der Fall. Krostag-Florian ärgert es, dass kleinen Trägern wie ihnen keine Chance gegeben werde, eine Kita zu betreiben. Dabei fehle in der Stadt genau das, was man anbieten wolle, so der Familienvater. „Wir kämpfen weiter an vorderster Linie um die Aufnahme in den Bedarfsplan“, betont er.

Zehn Jahre gab es in Bautzen einen Waldorfkindergarten, bis sich der damalige Träger im Sommer 2016 vom Konzept löste. Daraufhin bildete sich eine Initiative zur Gründung eines neuen Waldorfkindergartens. Es wurde ein Finanzierungsplan aufgestellt, ein Nutzungskonzept erarbeitet und eine Immobilie organisiert. Doch ohne die Unterstützung der Stadt wären die Betriebskosten zu hoch. (SZ/ma)