Merken

Eltern glauben an den Erfolg ihrer Kinder

Dresdner Gymnasien leisten gute Arbeit, damit ihre Schüler das Abitur schaffen.

Teilen
Folgen
© SZ/Steffen Unger

Von Sophie Arlet und Simone Burig

Eltern, die ihre Kinder an ein Dresdner Gymnasium schicken, haben eine gute Wahl getroffen: Wie die Zahlen im Schulnavigator der Sächsischen Zeitung zeigen, bestehen im Durchschnitt 98 Prozent die Prüfungen. Im Schnitt steht eine Zwei vor dem Komma. Dabei sind sich die meisten Mütter und Väter im Vorhinein ohnehin sicher, dass ihr Kind das Abitur schaffen wird. Laut Bewertung glauben zwischen 87 Prozent (Julius-Ambrosius-Hülße-Gymnasium) und knapp 100 Prozent (Martin-Anderson-Nexö-Gymnasium) an einen Erfolg. Die Zahlen zeigen aber auch: Manche Eltern unterschätzen ihre Kinder.

Harald Fischer, stellvertretender Schulleiter des Hülße-Gymnasiums, liegt es besonders am Herzen, dass die Schüler erfolgreich zum Abitur geführt werden. „Prohlis wird als sozialer Brennpunkt teilweise sehr kritisch gesehen. Aber wir leisten hier sehr gute Bildungsarbeit“, sagt er. Um beste Lernvoraussetzungen zu ermöglichen, setzt die Schule auf bewegten Unterricht. Das Projekt steckt zwar noch in den Kinderschuhen, aber die fünften Klassen profitieren bereits davon: Hier werden Bewegungs- und Entspannungsübungen in den Förderunterricht eingebaut. Ausgebildete Trainer helfen bei der Umsetzung. Zudem stehen in den Pausen allen Schülern Geräte für den sportlichen Ausgleich zur Verfügung. „Hirnforscher haben herausgefunden, dass der Mensch bei gleichzeitiger Bewegung aufnahme- und leistungsfähiger ist. Außerdem tut Bewegung jedem Körper gut“, erklärt Fischer. Der Erfolg kann sich sehen lassen: Entgegen den Erwartungen der Eltern haben jüngst 100 Prozent der Abiturienten die Prüfungen bestanden.

Besonders gefordert sind auch die Schüler des Sportgymnasiums. Zum einen körperlich: Denn der Leistungssport verlangt den Mädchen und Jungen viel Disziplin und große Willensstärke ab. Und zum anderen geistig, denn die Herausforderungen des Abiturs kommen noch dazu. Dank des speziellen Schulkonzepts meistern die Schüler beides. Und 95 Prozent der Eltern sind sich sicher, dass die Jugendlichen den gewünschten Abschluss erreichen. Auf ein gutes Abitur ihrer Schützlinge legt auch die Schulleiterin großen Wert: „Die sportliche Karriere ist irgendwann vorbei. Dann zählen nur noch die schulischen Leistungen“, sagt Ulrike Becker. Deshalb setzt sie sich dafür ein, dass die Schüler schon zum Beginn ihrer Laufbahn so gut wie möglich auf diesen Zeitpunkt vorbereitet werden. Damit das klappt, stehen Lehrer und Trainer in einem sehr engen Kontakt. Oft sind Schüler bei Wettkämpfen und fehlen im Unterricht. Dann bekommen sie Aufgaben für unterwegs mit, und nach der Rückkehr gehen die Fachlehrer den versäumten Stoff mit ihnen durch. Außerdem werden Termine für Tests und Klausuren oft individuell festgelegt. Je erfolgreicher die Sportler sind, desto flexiblere Lösungen müssten für jeden Einzelnen gesucht werden.

Mit diesem Konzept bietet die Schule ein maßgeschneidertes Angebot für junge Nachwuchssportler. Dass der Spagat zwischen körperlichen Höchstleistungen und Abitur klappt, zeigt die Bestehensquote: 95 Prozent gingen aus den vergangenen Prüfungen mit Erfolg heraus.

Einen Spagat der künstlerischen Art vollziehen die Schüler am Landesgymnasium für Musik Carl-Maria von Weber. Sie stemmen die Doppelbelastung Abitur und Musikausbildung. Deshalb ist die Sekundarstufe I ein Jahr länger. So bleibt mehr Zeit für die Musik. Die Abiprüfungen stehen erst im 13. Schuljahr an. 93 Prozent der Eltern sind sich sicher, dass ihr Kind dieser Belastung standhält. Tatsächlich haben im vergangenen Jahr alle Abiturienten die Prüfungen bestanden.

Diesen Erfolg erzielte auch das Marie-Curie-Gymnasium. Gleichzeitig hat Schulleiterin Annette Hähner versucht, den hohen Leistungsdruck an die Schüler zu senken: „Wir haben die Anzahl der Klassenarbeiten in vertretbarem Rahmen reduziert.“ Und auch am Martin-Anderson-Nexö-Gymnasium hielten am Ende des vergangenen Schuljahrs alle Prüflinge die Hochschulreife in ihren Händen – mit einem Unterschied zu den anderen 15 bewerteten Gymnasien: Nur an dieser Schule sind sich im Voraus fast alle Eltern sicher, dass ihr Kind das Abitur auch tatsächlich schafft.

Wie Eltern die Gymnasien bewerten – alle Ergebnisse sowie Such- und Sortierfunktionen finden Sie jetzt auf www.schulnavigator.de für 5,90 Euro.