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Elstraer Wehr bekommt neues Depot

Das Gerätehaus entsteht auf dem Areal der Firma Fliesen Naumann. Dieses Jahr aber sicherlich noch nicht.

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© Matthias Schumann

Von Manuela Paul

Elstra. Bei Bürgermeister Frank Wachholz und Wehrleiter Sven Buhrig herrscht spürbare Vorfreude. Kein Wunder. In Sachen neues Depot für die Elstraer Wehr hat die Verwaltung endlich eine gute Lösung gefunden. Die Tage des alten, engen Gerätehauses in Elstra sind gezählt. Ein neues entsteht demnächst auf dem ehemaligen Gelände der Firma Fliesen Naumann. „Nachdem wir einen kleinen Rückschlag hinnehmen mussten“, erinnert sich das Stadtoberhaupt. Denn für den eigentlich von der Verwaltung avisierten Bauplatz gab’s aufgrund des Hochwassergefährdungspotenzials leider kein grünes Licht.

Umso glücklicher sind alle, dass schnell ein neuer Standort gefunden wurde. Die Entwurfsplanung ist bereits gemacht. „Wir stehen unmittelbar vorm Beantragen der Baugenehmigung“, so das Stadtoberhaupt. „Wenn das Baugenehmigungsverfahren gut läuft, bekommen wir in absehbarer Zeit hoffentlich auch Fördermittel.“ Dann könne man 2019 mit dem Bauvorhaben beginnen. Ein früherer Start sei wohl eher unrealistisch, schätzt Frank Wachholz ein. Rund 1,2 Millionen Euro will Elstra für den Umbau ausgeben.

Nicht die einzige große Investition in den Brandschutz. Vor gut einem Jahr wurde für 360 000 Euro der Bau eines neuen Tanklöschfahrzeuges für die Rauschwitzer Feuerwehr in Auftrag gegeben. Noch Ende Januar wird das Auto geliefert. Aber auch kleinere Anschaffungen, wie beispielsweise die neue Tragkraftspritze, welche die Prietitzer Kameraden inzwischen ihr eigen nennen, „bringen eine wesentliche Qualitätsverbesserung mit sich“, betont der Bürgermeister, für den alle vier Wehrstandorte für die Einsatzbereitschaft enorm wichtig sind. In allen vier Ortswehren habe man ausreichend Personal – insgesamt 72 aktive Männer und Frauen.

Ein weiteres wichtiges Projekt in diesem Jahr ist der Bau dreier kommunaler Straßen. In Kriepitz werden die Teichstraße und die Gödlauer Straße grundhaft ausgebaut, in Elstra die Neue Straße. Die Aufträge dafür seien bereits vergeben. „Im April oder Mai kann es losgehen.“ Auch die Übergabe eines neuen Bauhoffahrzeuges steht unmittelbar bevor.

Der wichtigste Erfolg, den die Verwaltung vorzuweisen habe, sei aber nach wie vor, dass die Verwaltung Kindertagesstätte, Grund- und Oberschule in kommunaler Trägerschaft betreibe. Darauf ist Frank Wachholz sehr stolz. „Wohl wissend, das wir dafür nicht mehr Mittel aus dem Finanzausgleich zur Verfügung gestellt bekommen.“ Obwohl die Elstraer in ihren Einrichtungen auch zahlreiche Kinder aus vielen Nachbargemeinden betreuen. Geld aus dem Finanzausgleich bekomme man auf Basis der Einwohnerzahlen, nicht für die Pflichtaufgaben, die man übernommen habe, kritisiert der Bürgermeister. Elstra erhält somit nur 108 Prozent an Schlüsselzuweisung je Einwohner, einwohnerstärkere Orte dagegen bis zu 150 Prozent – ungeachtet der Tatsache ob sie Grundversorgungseinrichtungen in eigener Trägerschaft betreiben oder ob sie sie an den Landkreis abgegeben haben.

Bürgersprechstunde kommt gut an

„Umso stolzer sind wir auf das, was wir hier gemeinsam mit allen Angestellten leisten.“ Es sei nicht einfach, das alles in sehr guter Qualität am Laufen zu halten. In den letzten Jahren investierte die Stadt zudem etwa sechs Millionen Euro in An- und Umbau der Oberschule, 3,5 Millionen Euro in 2 Gebäude der Kita Elsternest und allein im vergangenen Jahr rund eine halbe Million Euro in neue Fenster, Akustikdecken und Außenanlagen der Grundschule. Dennoch hegt Frank Wachholz den Wunsch, dass die Politik endlich auf diese Ungerechtigkeit aufmerksam wird und handelt. Auch, um dem sukzessiven Sterben des ländlichen Raumes entgegenzuwirken.

Sehr zufrieden ist der Elstraer Bürgermeister mit der gut funktionierenden Jugendvertretung in der Stadt. Auch das Interesse, sich an entsprechenden Projekten zu beteiligen, sei groß. Die Neuerung, seine Bürgersprechstunde einmal im Jahr auch in Rauschwitz und in Prietitz abzuhalten, stieß auf großes Interesse. „Das hat mich positiv überrascht“, so der Bürgermeister. Der Vereinsstammtisch habe sich inzwischen recht gut etabliert, genauso wie der Veranstaltungskalender. „Überhaupt ist die Arbeit, die unsere 23 Vereine leisten, sehr gut.“ Dieses Jahr gebe es auch wieder ein Heimatfest. Elstra feiert 770. Geburtstag.

Gespannt ist Frank Wachholz auf das inzwischen vom Landkreis angeschobene Siedlungskonzept, welches das Potenzial der Region zwischen Radeberg und Kamenz in Sachen Gewerbe, Wohnbebauung und Tourismus ausloten soll. „Ich verspreche mir einiges davon.“ Unter anderem auch ein Umdenken. Weg von der Sicht nur auf die eigene Kommune, hin zu einem vernetzen Handeln für die Region. Doch das brauche sicher noch einige Zeit und etliche Denkanstöße. Für Elstra habe die Erarbeitung dieses Siedlungskonzeptes aber auch noch einen ganz praktischen Nutzen. Auf dessen Grundlage wolle die Stadt einen Flächennutzungsplan erstellen. Bislang sei man noch ohne ausgekommen. Doch um festzulegen, wie sich Elstra und die Ortsteile künftig entwickeln sollen, brauche man einen solchen Plan. Damit gebe es dann für die nächsten zehn bis 15 Jahre Klarheit.