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Elstra wird zum lebendigen Kalender

Familien, Einrichtungen und Händler öffnen ab Montag ihre Türen – mit 23 spannenden Angeboten.

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© Thorsten Eckert

Von Manuela Reuß

Elstra. Heimlichkeiten im Advent. Die gibt’s auch in Elstra. Und nicht zu knapp. Denn was sich beim lebendigen Adventskalender hinter 16 der 24 Türchen verbirgt, weiß selbst Organisatorin Ria Träber bisher nicht. Viele Gastgeber halten sich bedeckt, wollen ihre Gäste überraschen. Schließlich weiß man ja beim eigentlichen Adventskalender auch nicht, was einen erwartet.

Seit sieben Jahren organisiert die Elstraerin den lebendigen Adventskalender in der Stadt. Die Termine sind teils seit Wochen vergeben. Nur am 23. ist Pause. „Einen Tag vor Weihnachten haben viele sicher noch etwas zu erledigen“, weiß die Organisatorin. Deshalb wird sich an diesem Tag kein Kalendertürchen öffnen.

Den Auftakt macht der Freundeskreis Strohbachorgel. Er lädt am Montag in die Kirche ein. Neben einem kleinen vorweihnachtlichen Programm und aromatischen Gaumenfreuden gibt es eine Spendenübergabe. Der Scheck der Regionalstiftung für Kunst und Kultur der Ostsächsischen Sparkasse soll mithelfen, die historisch wertvolle, barocke Strohbachorgel zu erhalten. Am 4. Dezember ist der Heimat- und Geschichtsverein Gastgeber. An diesem Tag lädt er zur Ausstellungseröffnung ins Rathaus ein, nimmt die Besucher mit auf eine fiktive Zeitreise zu „Alten Gaststätten in und um Elstra“. Ein besonderes Erlebnis hat auch der Elstraer Frauenchor in petto. Die Sängerinnen laden einen Filmemacher ein. Frank Dietrich zeigt seinen Film „Die Schwarze Elster in den vier Jahreszeiten“. Im gerade fertiggestellten Streifen ist übrigens auch der Chor zu sehen, der in der Töpferei Holland singt. Die Frauen hatten Glück. Für den 18. Dezember war noch ein Kalendertürchen zu vergeben.

Ungewöhnliche Adventsorte

Bis zum Heiligabend öffnet sich jeden Tag ein Türchen in der Stadt. Hinter ihm verbirgt sich jedes Mal ein adventliches Angebot. Mal ist es ein Bastelabend, mal eine Vorlesestunde oder ein Liederabend. Kirchgemeindemitglieder, Familien, Firmen oder Einrichtungen laden dazu ein. Wohnräume betrete man nicht, so die Elstraerin. Meist lasse sich schlecht abschätzen, wie viele Gäste kommen. Zudem wolle man Hausfrauen kurz vor Weihnachten keine zusätzliche Arbeit machen. So finden die Abende in Carport, Garage, Hof oder auch auf der überdachten Terrasse statt.

Die Organisatorin freut sich, dass das vorweihnachtliche Angebot auf so große Resonanz stößt. Bis Mitte Oktober waren die meisten Türchen bereits vergeben. „Jene, die einen bestimmten Tag wollen, melden sich immer relativ zeitig“, erzählt Ria Träber. Eine Gastgeber-Familie sprach sie voriges Jahr sogar schon während der Aktion an und fragte nach einem bestimmten Termin für 2014. „Da hatte ich noch keinen Kalender. Also sagte ich, ruft einfach ab dem 1. Januar an.“ Und tatsächlich: Schon am Neujahrsmorgen klingelte das Telefon.