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Elfjährige aus Wilsdruff ist im Vorlesen spitze

Knapp vorbei, aber trotzdem eine der Besten. Caroline Ehrlich hat nur knapp den Einzug in den Landeswettbewerb verpasst.

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© Daniel Förster

Von Daniel Förster

Wilsdruff/Pirna. Fehlerfrei und tadellos, ohne Versprecher, ausdrucksstark und selbstbewusst, jeden Satz richtig betont und mit Blickkontakt zum Publikum lesen. Das war beim Vorlesewettbewerb von den zehn besten Schülern der sechsten Klassen aus der Region Ostsachsen gefordert. Unter den Vorlesern war auch Caroline Ehrlich aus Wilsdruff. Die Elfjährige vom Evangelischen Gymnasium Tharandt war Siegerin im ehemaligen Weißeritzkreis und vertrat diese Region nun beim dreistündigen Lese-Marathon auf Bezirksebene. „Es war dir anzumerken, dass du gerne und vor allem ruhig liest und es war angenehm, dir zuzuhören“, sagte Wettbewerbsleiterin Karin Herzog. „Deine Lesetechnik war sehr schön“, lobte sie das Mädchen bei der Preisvergabe.

Auch wenn sich die elfjährige Caroline nicht für den Landesentscheid qualifiziert hat, stand nach der Aktion fest: Sie gehört im Vorlesen zu den Besten. „Alle Schüler haben super vorgelesen. Am Ende waren die Wertungen äußerst knapp. Nuancen von einem Punkt entschieden“, resümierte Karin Herzog. Die Leiterin der Kinderbuchabteilung mochte nicht in der Haut der Juroren gesteckt haben. Alle Kinder, die in Pirna beim Vorlesewettbewerb auf regionaler Ebene mitgemacht haben, hätten einen solch guten Lesestand, das jeder von ihnen hätte weiter zum Landeswettbewerb geschickt werden können. Aber die Jury musste sich schweren Herzens für zwei Favoriten entscheiden.

Das enge Kopf-an-Kopf-Rennen, bei dem zehn Landkreissieger um die Wette gelesen haben, gewannen eine Schülerin aus Dresden und eine Gymnasiastin aus Meißen. Schon allein den Sprung zum Bezirksentscheid der jungen Vorleser könne Caroline Ehrlich als Erfolg verbuchen, so Herzog. Caroline las einen Auszug aus „Feo und die Wölfe“ von der britischen Kinderbuchautorin Katherine Rundell vor.

In der Stadtbibliothek Pirna stellten sich zehn Schülerinnen und Schüler der sechsten Klassen dem Wettstreit. Die Mädchen und Jungen haben sich bei Kreisentscheiden dafür qualifiziert und standen nun in unmittelbarer Konkurrenz. Drei Stunden lang mussten sie sich erneut vor einer Jury und dem Publikum beweisen. Die Kinder lasen eine Wunschpassage aus ihrem Lieblingsbuch vor, mussten aber auch einen vorgegeben Text, den sie vorher nicht kannten, möglichst perfekt vortragen. Eine Jury bewertete die Leistungen der jungen Vorleser. Die Juroren achteten bei ihrer Bewertung auf Aussprache, Lesetechnik, Textgestaltung und Textverständnis. Bundesweit beteiligen sich jedes Jahr mehr als 700 000 Kinder an dem Vorlesewettbewerb innerhalb der sechsten Klassen. Dabei sucht Deutschlands größtes Vorlese-Abenteuer jedes Jahr an rund 8 000 Schulen neue Helden.

Mit der seit 1959 bestehenden Aktion will der Börsenverein des deutschen Buchhandels Kinder ermuntern, ihre Nasen in Bücher zu stecken, dabei Geschichten und Abenteuern zu begegnen, aus ihren Lieblingsbüchern vorzulesen und ihre Leselust zu wecken. Die Stadtbibliothek in Pirna hat den Bezirksentscheid im Vorlesewettbewerb nunmehr zum 15. Mal ausgerichtet.