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Elfjährige aus Pirna ist im Vorlesen spitze

Merle Schneider gehört zu den besten Vorlesern im Wettbewerb der Schulen – auch wenn sie es nicht in die Endrunde schafft.

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© Daniel Förster

Pirna. Nahezu fehlerfrei, mit Bedacht und Fantasie, ohne Versprecher, ausdrucksstark, souverän und selbstbewusst, jeden Satz richtig betont und mit Blickkontakt zum Publikum – so lesen die besten Sechstklässler vor. In der Stadtbibliothek Pirna eiferten Ostsachsens Superleser um die Wette.

An dem mehr als dreistündigen Lese-Marathon beteiligte sich auch Merle Schneider aus Pirna-Posta, die für die Region des ehemaligen Landkreises Sächsische Schweiz an den Start ging. Auch wenn sich die Elfjährige, die die Evangelische Mittelschule Pirna besucht, nicht für den Landesentscheid qualifiziert hat, stand nach der Aktion fest: Sie macht anderen Gleichaltrigen im Vorlesen etwas vor.

„Am Ende war die Entscheidung für alle sehr knapp“, sagt Karin Herzog von der Kinderbuchabteilung der Pirnaer Bibliothek, die den Vorlesewettbewerb auf regionaler Ebene austrug. Die Jury hätte am liebsten alle Kinder zum Landeswettbewerb weiter geschickt, aber sie musste sich schweren Herzens entscheiden. Das ausgesprochen enge Kopf-an-Kopf-Rennen gewannen eine zwölfjährige Dresdnerin und ein Junge (12) aus Meißen.

Merle Schneider aus Pirna verpasste den Sprung zum Landeswettbewerb sehr knapp. Mit einem Lächeln auf den Lippen las sie eine Wunschpassage aus ihrem Lieblingsbuch „Der Räuber Hotzenplotz“ des deutschen Kinderbuchautors Otfried Preußler. Außerdem musste sie einen vorgegebenen Text, den sie vorher nicht kannte, aus dem Kinderroman „Appetit auf Blutorangen“ von Guido Kasmann möglichst perfekt vortragen.

Bundesweit beteiligen sich jedes Jahr mehr als 700 000 Kinder an dem Vorlesewettbewerb innerhalb der sechsten Klassen. Mit der seit 1959 bestehenden Aktion will der Börsenverein des Deutschen Buchhandels Kinder ermuntern, ihre Nasen in Bücher zu stecken. (df)