Von Sylvia Gebauer

Burkau. Am Sonntag 10.30 Uhr läuten in Burkau wieder die Glocken zum Gottesdienst. Das ist aber nur der Fall, wenn der Kirchner rechtzeitig die Tasten auf dem Funkgerät drückt. Vier Knöpfe gibt es, jeweils drei schwarze für die einzelnen Glocken und einen roten Ausschalter. Sie senden ein Signal ans Geläut, dadurch werden die Glocken in Gang gesetzt. – Seit Anfang September ist das die einzige Möglichkeit, um das Geläut der Kirche überhaupt zum Klingen zu bringen. Damals schlug ein Blitz in die Kirche ein, die Glockenautomatik funktioniert seitdem nicht mehr.

Funktionsweise wie beim Wecker

Mithilfe der Automatik können Pfarrer Michael Müller oder der Küster normalerweise den Glockenschlag timen. Wie beim Wecker zu Hause können sie einstellen, wann die Glocken läuten sollen. Tragisch an der Geschichte, erst 2014 hat die Kirchgemeinde die Automatik für 12 000 Euro erneuert. Dann das Gewitter im September! Provisorisch hatte ein Elektriker damals das Problem behoben. Die Firma Heidenauer Glockenläute- und Elektroanlagen hat den Schaden begutachtet und festgestellt, dass einige Teile der Automatik ausgetauscht werden müssen, damit sie wieder vollständig funktioniert. 10 000 Euro muss die Kirchgemeinde dafür nun erneut investieren. Der Auftrag ist ausgelöst, „aber es gibt Lieferschwierigkeiten bei den Ersatzteilen“, sagt Pfarrer Michael Müller auf Anfrage. Die Burkauer hoffen, dass bis zum ersten Advent Ende November das Problem behoben werden kann. Bis dahin müssen Küster oder Pfarrer die Fernbedienung griffbereit haben – denn per Seilzug werden die Glocken im Turm der Kirche Burkau schon lange nicht mehr bedient.

Übrigens kommt die Fernbedienung nicht nur zum Einsatz, wenn die Glockenautomatik nicht funktioniert. Ist eine Beerdigung auf dem Friedhof, hat Pfarrer Müller die Fernbedienung einstecken. So kann er vom angrenzenden Friedhof aus das Glockengeläut in Gang setzen, sobald es gebraucht wird. Eine praktische Sache findet der Kirchenmann.