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Elektrofirma baut neue Halle

Gunter Israel investiert am Bischofswerdaer Stadtrand – und stellt mittelfristig neue Jobs in Aussicht.

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© Steffen Unger

Von Ingolf Reinsch

Bischofswerda. Hinterm Neuen Anbau an der Neustädter Straße in Bischofswerda sollen noch in diesem Jahr die Bauleute anrücken. Das Unternehmen Sicherheits- und Elektrotechnik Israel in Putzkau plant den Bau einer neuen Lagerhalle. Auf einer Grundfläche von 20 Meter Länge und zwölf Meter Breite sollen die Voraussetzungen geschaffen werden, um Material, Technik und Fahrzeuge, aber auch den Versand unterzubringen. Elektromeister Gunter Israel investiert rund 60 000 Euro in das Gebäude, das er ab kommendem Jahr für sein Unternehmen nutzen möchte.

Der 1991 in Putzkau gegründete Handwerksbetrieb ist längst nicht mehr nur in der klassischen Elektroinstallation tätig. Für Kunden deutschlandweit baut das Unternehmen elektronische Steuerungen, Schaltschränke, Telekommunikations-, Sicherheits- und weitere Elektroanlagen. In einem Umkreis von bis zu rund 80 Kilometern installieren Mitarbeiter des Unternehmens die Technik meist selbst bei den Kunden, in der Mehrzahl Industriebetriebe. Anderes wird versandt. Auch für diese Logistik wird die neue Halle gebraucht.

Noch eine Hürde zu nehmen

Der Bau von Industriesteuerungen und -anlagen ist längst das Hauptstandbein des Unternehmens. Sein Anteil am Gesamtumsatz beträgt 70 bis 80 Prozent, sagt Gunter Israel. Das Unternehmen profitiere von seiner deutschlandweiten Referenzliste – und der Mundpropaganda in Fachkreisen. „Unsere Leistungen sprechen sich rum“, sagt der Elektromeister. Die übrigen 20 bis 30 Prozent des Umsatzes realisiert er durch die klassischen Leistungen einer Elektrofirma – von Dienstleistungen für Haushalte bis zu kompletten Hausinstallationen, vom Energiemanagement bis zum Blitzschutz und der Installation von Sat-Anlagen.

„So schnell wie möglich“ möchte er mit dem Bau der Halle beginnen, sagt der Handwerksmeister. Doch dafür ist eine Hürde zu nehmen. Der Platz, auf dem die Halle gebaut werden soll, ist vom Baurecht Außenbereich. Um dort bauen zu können, ist ein Bauleitplanverfahren mit der Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes erforderlich. Darüber berät an diesem Dienstag der Bischofswerdaer Stadtrat. Die Stadtverwaltung wirbt für das Ja der Stadträte. „Die betreffende Fläche wird durch die umgebende Nutzung entsprechend geprägt und dadurch kann einem ortsansässigen Unternehmen der Standort der Firma gesichert werden“, heißt es in der Beschlussvorlage. Finanziert wird der Bebauungsplan durch das Putzkauer Unternehmen.

Mit einem Mitarbeiter begonnen

Die letzte Erweiterung der Firma Israel liegt rund zehn Jahre zurück. Im Jahr 2006 ersteigerte Gunter Israel den Neuen Anbau am Bischofswerdaer Stadtrand, eine ehemalige Gaststätte mit Saal. Das Objekt hatte zuvor einen Swingerclub beherbergt. Die einstige Gaststätte nutzt der Handwerksmeister jetzt als Schulungsraum für seine Mitarbeiter. Der Saal wurde entkernt und wird momentan zum Teil als Lagerfläche genutzt. Im Obergeschoss baute Gunter Israel Wohnungen aus. Unmittelbar neben dem Neuen Anbau befindet sich der Firmensitz. Zwischen beiden Gebäuden verläuft die Gemeindegrenze. Während die Firma Israel in Putzkau ihren Sitz hat, befindet sich der Neue Anbau auf Bischofswerdaer Gebiet. Für die Gegebenheiten vor Ort spielt das keine Rolle. Für die Investitionspläne auch nicht. Der Betriebssitz als Ganzes ist eine Einheit.

Als sich Gunter Israel im Sommer 1991 selbstständig machte, startete er mit einem Mitarbeiter. Jetzt hat sein Unternehmen 20 Beschäftigte. Auch im 26. Jahr seines Bestehens ist die Firma ein klassischer Familienbetrieb. Alle sieben Kinder sind im Unternehmen tätig. Sie haben sich größtenteils fachlich auf einzelne Bereiche spezialisiert, so wie die Produktpalette in den vergangenen Jahren gewachsen ist. Die jetzt geplante Firmenerweiterung könnte sich schon in anderthalb bis zwei Jahren in neuen Arbeitsplätzen niederschlagen, stellt Gunter Israel in Aussicht. Vor allem Fachkräfte für den Steuerungsbau, für Kommunikationstechnik, aber auch Mechatroniker haben Chancen.

Öffentliche Stadtratssitzung: Dienstag, 17 Uhr im Rathaussaal Bischofswerda