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Electra rockt wieder Sixtinisch

Zum Auftakt von „Canaletto – Das Dresdner Stadtfest“ treten die Elbland Philharmonie und der Große Chor Hoyerswerda gemeinsam mit den Rockern auf.

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© dpa

Von Bettina Klemm

Vor 35 Jahren hat Electra-Bandleader Bernd Aust seine Rock-Suite „Die Sixtinische Madonna“ komponiert. Der Text für das Werk mit Chor und Orchester stammte von Kurt Demmler. Anfang 1979 wurde die Madonna uraufgeführt. „Es war unsere meistverkaufte Langspielplatte“, sagte Aust gestern. Dennoch wurde das Stück nur selten gespielt, weil der Aufwand sehr groß ist.

... und so sieht Electra heute aus.
... und so sieht Electra heute aus.

Nun führt Electra zum „Canaletto – Das Dresdner Stadtfest“ am 15. August ab 19.15 Uhr auf dem Theaterplatz die Rock-Suite zum ersten Mal unter freiem Himmel auf. Es wird mit großer Wahrscheinlichkeit auch das letzte Mal sein, denn die Band will im nächsten Jahr endgültig aufhören. Gespielt wird in unmittelbarer Nähe der Sixtinischen Madonna, die in der Dresdner Gemäldegalerie hängt. Erzählt wird ihre Geschichte, so besteht das Stück auch aus den drei Sätzen: der Maler, das Bild und der Betrachter. Radeberger Pilsner präsentiert zum Stadtfest, für das der Maler Bernardo Bellotto, Canaletto genannt, Namenspate ist, das Konzert. „Da das Stadtfest für die Besucher kostenfrei ist, geht es nicht ohne Sponsoren. Wir sind schon lange dabei und werden es auch in Zukunft sein“, versprach Axel Frech. Der Geschäftsführer der Radeberger Exportbierbrauerei pflegt lange Kontakte zu Bernd Aust und seinen Mitstreitern. Er habe immer wieder begeisternde Auftritte erlebt, so Frech, deshalb freue er sich auch auf das Electra-Klassik-Konzert. Auf der Bühne wird aber nicht nur die Band stehen, sondern über 100 Künstler. So spielen Holzbläser, Streicher und eine Soloflötistin der Elbland Philharmonie. „Wir haben bereits zum Jubiläumskonzert von Electra 2009 im Kulturpalast gemeinsam musiziert“, sagte Konzertmeister Gert Blechschmidt.

Dabei ist auch der „Große Chor Hoyerswerda“. Dessen Leiterin, Katrin Kiefel, hatte Bernd Aust vor acht Jahren angeschrieben und um die Noten des schon fast vergessenen Stücks gebeten. Sie und ihr Mann waren mit der Musik groß geworden und wollten es nun als Projekt an der Schule ihrer Tochter aufführen. Unterstützt wurden sie vom Tenor Jens-Uwe Mürner, auch er outet sich als Electra-Fan. Zur Premiere 2008 saßen damals Aust und zwei weitere Bandmitglieder im Publikum. „Wir waren beeindruckt“, so Aust. Inzwischen ist aus dem Schulprojekt ein eigenständiger Chor geworden.

Zudem gibt es für Electra-Fans eine Überraschung. „Drei Paare erhalten nach dem Konzert die einmalige Gelegenheit, Bernd Aust und die Musiker von Electra persönlich in unserem Backstage-Bereich zu treffen“, kündigte Frech an. Bis zum 10. August können sich Interessierte bei Radeberger bewerben.

Nach der Sixtinischen Madonna wird um 22.15 Uhr die deutsche Electro-Pop-Band „Frida Gold“ mit Frontfrau Alina Süggeler auftreten. Mit einer Trommelshow von „Stamping Feet“ wird der Abend um 0.15 Uhr ausklingen. Neben der Hofkirche wird ein Fotopoint aufgebaut. Dort können sich Besucher am Eröffnungsabend zwischen 19 und 22 Uhr kostenlos, sonst für einen Euro, fotografieren lassen. „Canaletto – Das Dresdner Stadtfest“ findet vom 15. bis 17. August statt. Auf 13 Arealen gibt es in der Innenstadt Aktionen.

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