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Elbehotel soll dieses Jahr fertig werden

Die Arbeiten am Gebäude dauern schon zwölf Jahre. Vor Weihnachten könnte das Restaurant öffnen.

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© René Meinig

Von Kay Haufe

Der Konjunktiv bestimmt die Sätze von Andreas Wünsche. „Wenn die Arbeiten am Elbehotel weiter so vorwärtsgehen, könnte unser Restaurant zur Weihnachtssaison öffnen“, sagt der Chef der Gastronomie-Gruppe WOK. „Diesmal sollte es wirklich klappen.“

Die Arbeiten am einstigen Hotel ziehen sich schon über zwölf Jahre hin.
Die Arbeiten am einstigen Hotel ziehen sich schon über zwölf Jahre hin. © René Meinig
So sah das Gebäude im Jahr 2006 aus.
So sah das Gebäude im Jahr 2006 aus. © Archivbild/Jan Fritzsche

Und tatsächlich deutet einiges darauf hin, dass die 2005 gestartete Sanierung des ehemaligen Loschwitzer Hotels Demnitz, auch Elbehotel genannt, dieses Jahr fertig wird. Hausbesitzer Thomas Diller zeigt stolz die Wohnungen in den oberen Etagen. Lediglich die Fußböden und einige Sanitärinstallationen sind hier noch fertigzustellen. Das soll aber auf Wunsch der Käufer geschehen. Auch das Dachgeschoss, in dem zwei große Wohnungen geplant sind, ist noch Komplettbaustelle. „Sind die Räume nicht schön geworden?“, fragt Diller und zeigt den unverbaubaren Blick auf Elbe und Blaues Wunder. Eine spinnenförmige Stahlkonstruktion, die einen der beiden Türme abstützt, ist deutlich sichtbar im Raum montiert. „Das hat doch was“, sagt der Investor aus Stuttgart. Und fügt gleich hinzu: „Im Moment sind nicht viele Arbeiter auf der Baustelle. Aber mehr würden sich hier auch nur behindern.“

Diller ist vorsichtig. Er weiß, dass ihm die Dresdner misstrauen. Immerhin ziehen sich die Arbeiten am einstigen Hotel schon über zwölf Jahre hin. Gerüste kamen und wurden wieder abgebaut, ohne dass sich an der Gebäudesubstanz viel verändert hat. Architekten warfen hin, weil die Kommunikation mit dem Bauherrn schwierig war. Zwar gab es immer wieder Phasen, in denen mehr als zwei Bauarbeiter gesichtet wurden. Doch richtig vorwärts ging es selten. „Zweifellos hätte ich mindestens fünf Jahre früher fertig sein können“, sagt Thomas Diller. „Mit diesem Vorwurf muss ich leben. Aber letztlich ist das Haus doch schön geworden“, sagt er und zeigt auf die Räume des künftigen Ladens, in dem es bald Wohnaccessoires und Leckeres aus der Region geben soll. Interessenten, die das Geschäft betreiben wollen, habe er bereits. Auch für das erste Stockwerk gibt es neue Aussichten: Es soll komplett als Büro an eine Firma vermietet werden. Doch es bleibt abzuwarten, ob Diller zugesagte Termine einhält. So stehen im Internet immer noch Wohnungen im Elbehotel zum Verkauf, bei denen als Bezugsdatum der Dezember 2016 angegeben ist.

Auch Andreas Wünsche ist nur verhalten optimistisch. Laut Vertrag hätte das WOK-Restaurant bereits 2006 öffnen sollen. Der Gastronom hofft inständig, dass es nun elf Jahre später klappt. Diller sieht nichts, was diesen Termin noch verhindern könnte. Die zahlreichen Elektroleitungen sind installiert, jetzt muss nur noch die Decke verkleidet und der Fußboden verlegt werden. Wünsche plant ein ausgeklügeltes Lichtsystem, mit dem er den großen Gastraum mit seinen Bogenfenstern in Szene setzen will. Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft soll das Lokal unter dem Namen „Elbegarten“ öffnen. „Der vereint viele kulinarische Regionen von Tschechien bis nach Hamburg sowie die Frische des Gartens in sich.“

Seinen Biergarten hat der WOK-Chef inzwischen selbst erneuert. Mauern sind neu gesetzt, Rasen angelegt worden. Bis zum Kindertag soll ein neuer Spielplatz entstehen. „Natürlich abbaubar, immerhin liegen wir im Überschwemmungsgebiet. Alles mit der Stadt abgestimmt“, sagt Wünsche. Bei schönem Wetter wird bereits geöffnet, an den letzten Sonnentagen waren alle Tische gefüllt. „Aber wir benötigen dringend eine Alternative, wenn es regnet oder kalt ist.“ Bereits mehrfach musste Wünsche Interessierten absagen, die im neuen Restaurant anfangen wollten. Zu unsicher war es, ihnen einen festen Einstellungstermin zu nennen. Auch das feste Ausschankhaus im Biergarten sollte eigentlich bereits stehen. Doch Wünsche muss weiter auf Provisorien zurückgreifen. Laut Investor wird das Haus noch 2017 gebaut.

Dem Gebäude ist zu wünschen, dass sich diese Aussichten bewahrheiten. Was lange währt, kann gut werden.