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Eisenbahnfreunde machen weiter

Hans-Rainer Fischer und Gerhard Helmecke bilden den neuen Vorstand. Sie sind aber nur bis Ende des Jahres im Amt.

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© André Braun

Von Frank Korn

Waldheim. Nach dem Tod von Vereinschef und Gründungsmitglied Andreas Lässig im Oktober des vergangenen Jahres war es lange Zeit ruhig um die Waldheimer Eisenbahnfreunde. Doch nun hat sich der Verein neu aufgestellt. Hans-Rainer Fischer, bisher zweiter Vorsitzender, und Gerhard Helmecke bilden den neuen Vorstand des Vereins.

„Als die Nachricht vom Tod unseres Vereinsvorsitzenden kam, befanden wir uns zunächst wie in einer Schockstarre“, sagte Gerhard Helmecke. „In erster Linie dachten wir an ihn und an seine Frau. Erst dann kam es langsam hoch: Wie geht es mit dem Verein weiter?“ Im November wurde eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen. Auf dieser erklärte Schatzmeister Dieter Leißl seinen Rücktritt zum Jahresende. Die Diskussion zeigte, dass die meisten der elf Mitglieder gern im Verein mitarbeiten, aber keine Aufgaben im Vorstand übernehmen wollen. Hans-Rainer Fischer als einzig verbliebenes Mitglied des alten Vorstandes bekam den Auftrag, eine neue Vereinsführung auf die Beine zu stellen. „Das Ergebnis war ernüchternd. So habe ich schließlich Gerhard Helmecke angerufen. Wir kamen beide zu dem Schluss, wenn wir es nicht machen, geht der Verein unter. Und das darf nicht sein“, berichtet Hans-Rainer Fischer von den schwierigen Verhandlungen.

Sowohl Fischer als auch Helmecke wurden einstimmig gewählt. Hans-Rainer Fischer, ist 63 Jahre alt und ist als Zahnarzt noch berufstätig. Er übernimmt die Position des 1. Vorsitzenden, kümmert sich um Verwaltungs- und Finanzangelegenheiten. Der 71-jährige Gerhard Helmecke genießt dagegen sein Rentnerdasein. „In meinem ersten Berufsleben war ich Eisenbahner. Das ist wie ein Virus“, sagt Helmecke. Deshalb liege ihm der Verein am Herzen und er sei froh, dass es nun weitergehe.

Mit der Neuwahl wurde auch eine Satzungsänderung beschlossen, nach der der Vorstand nun nicht mehr drei, sondern nur noch zwei Mitglieder haben muss. Zugleich beschlossen die Mitglieder, einen Verein mit ähnlichen Zielen zu finden, um mit diesem zusammengehen zu können. „Diesen Verein haben wir mit dem Heimatverein Waldheim gefunden“, sagt Hans-Rainer Fischer. „Das bedeutet, dass wir ab dem 1. Januar 2019 als Interessengemeinschaft Eisenbahnfreunde zum Heimatverein gehören“, so Fischer.

Der Vorstand des Heimatvereins hat bereits einen entsprechenden Beschluss gefasst, wie dessen Vorsitzender Albrecht Hänel bestätigt. „Die Eisenbahnfreunde passen gut in unseren Verein und stellen eine Bereicherung unseres Vereinslebens dar“, sagt Hänel. Der Verein Waldheimer Eisenbahnfreunde löst sich zum also zum Jahresende auf und tritt dem Heimatverein bei. „Das hat den Vorteil, dass der Nutzungsvertrag, den wir mit der Stadt über die Strecke abgeschlossen haben, weitergeführt werden kann“, erklärt Hans-Rainer Fischer.

Nach dem Erfolg des Vereinsfestes im Mai des vergangenen Jahres sollte auch in diesem Jahr eine solche Veranstaltung auf die Beine gestellt werden. Doch daran ist vorerst nicht zu denken. „Eventuell schaffen wir es, im Herbst etwas zu organisieren“, sagt Fischer. „Es ist noch allerhand bürokratischer Aufwand zu bewältigen“, nennt der Vereinschef einen Grund. Ein weiterer sei, dass das Orkantief „Friederike“ auch auf der Strecke Schaden angerichtet habe. So liegen teilweise Bäume auf den Schienen, während an der Lindenhofbrücke nach einem ersten Überblick „nur“ das Geländer deformiert ist. Die einzige fahrbereite Diesellok des Vereins bedarf dringend einer „Frischzellenkur“ wie es Gerhard Helmecke ausdrückt. Ölwechsel am Motor, Ölwanne reinigen und Dichtung wechseln, Luftfilter anbauen und den dritten Gang reaktivieren, sind die Arbeiten, die anstehen. Auch am Stationshaus soll weitergearbeitet werden. Fenster und Türen sind einzusetzen, der Fußboden und der Schornstein sind einzubauen. „Wer jemanden kennt, der uns da weiterhelfen kann, soll uns das bitte sagen“, so Helmecke.